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Channel: Helen Duran, Autor auf Munich Startup
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Innovationswettbewerb für Smart Cities

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Die Stadt München schreibt zum dritten Mal ihren Innovationswettbewerb für „Smart Cities“ aus. Studierende, GründerInnen und die Startup-Community sollen ihre innovativen Ideen bis 30. April 2020 einreichen.

Der Innovationswettbewerb für „Smart Cities“ will die Verwaltung für Innovationen öffnen. Daher können Startups ihre Lösungen für die vorgegebenen kommunalen Fragestellungen einreichen. Der Lösungsansatz, der am meisten überzeugt, wird mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Dann wird die Innovation gemeinsam mit der Stadtverwaltung und einem der vier kooperierenden Münchner Entrepreneurshipzentren (UnternehmerTUM, Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE), LMU Entrepreneurship Center und Founders@UniBW) in einem realen, städtischen Testfeld erprobt.

Welche Ideen sucht der Innovationswettbewerb für Smart Cities 2020?

Dieses Mal sucht der Innovationswettbewerb für Smart Cities Ideen rund um Blockchain, Health und Klimaneutralität. Das heißt, die Stadt ist offen für jegliche Lösungen und Ideen, die ein klimaneutrales München in 2030/2035 ermöglichen. Andere konkrete Fragestellungen und Themen lauten wiederum: Wie kann Blockchain in der kommunalen Verwaltung eingesetzt werden? Wie kann Gamification dazu beitragen, dass Beschäftigte sich energiesparend verhalten? Und die Frage nach der „präklinischen Patientensteuerung durch zuverlässige Ersteinschätzung“ klingt erst einmal eher trocken, gewinnt aber gerade in Zeiten großer Verunsicherung an Relevanz.

Frühere Gewinnerteams des Innovationswettbewerbs waren beispielsweise das Augmented-Reality Startup Holo-Light, das Mobility-Startup Teratrace und das Bike-Startup Upride (vormals Bike Solutions).

Der Ablauf des Wettbewerbs

Bis zum 30. April 2020 könnt Ihr Lösungskonzepte einreichen. Im Mai erfolgt die Auswahl der besten Ideen, die zur Präsentation vor der Jury am 15. Juli 2020 eingeladen werden. Bei der dortigen Preisverleihung werden SiegerInnen für jedes Thema ausgezeichnet. Kleines Schmankerl: Alle Ideen, die ins Finale kommen, erhalten eine Anerkennung in Höhe von 500 Euro.


Weitere Informationen zu Themen, Ablauf und Bewerbung findet Ihr hier.

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LaMonachia 2020: Wirtschaftspreis für Frauen

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Bereits zum dritten Mal sucht die Stadt München bei ihrem Wirtschaftspreis LaMonachia 2020 erfolgreiche Frauen. Für diesen städtischen Wirtschaftspreis können sich Managerinnen und Unternehmerinnen bewerben oder vorgeschlagen werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis 30. März.

Der Preis LaMonachia 2020 wird an zwei Münchner Unternehmerinnen oder Managerinnen vergeben. Mit dem Wirtschaftspreis macht die Stadt die Leistungen und den Erfolg von Frauen am Wirtschaftsstandort sichtbar und zeigt weibliche Vorbilder in der Wirtschaft. Dabei stehen wirtschaftlicher Erfolg, Innovation und Engagement im Mittelpunkt. Symbol für LaMonachia ist die Löwin, die für Stärke, Gelassenheit und natürliche Autorität steht.

2018 erhielt Delia Fischer von Westwing die Auszeichnung als erfolgreiche Unternehmerin. Dadurch machte sie auch Frauen als Startup-Gründerinnen in München ein Stück weit sichtbarer (hier ein Interview mit Delia Fischer).

Delia Fischer (re.) bei der Preisverleihung. (Foto: Stadt München)

Wie könnt Ihr bei LaMonachia 2020 teilnehmen?

Voraussetzungen für die Teilnahme an LaMonachia 2020 sind

  • ein Firmensitz im Stadtgebiet München,
  • Erfolg, Engagement und innovatives Arbeiten,
  • eine Managerin muss in einer Führungspositionen arbeiten,
  • eine Unternehmerin muss bereits seit mindestens drei Jahren erfolgreich am Markt sein.

Ihr erfüllt diese Kriterien und wollt als erfolgreiche Frau dabei sein? Dann könnt Ihr Euch entweder direkt bewerben oder nominieren lassen. Die Preisträgerinnen werden von einer Fachjury ausgewählt und bei einer festlichen Preisverleihung am 14. Juli 2020 gekürt.


Die Bewerbungsfrist endet am 30. März. Weitere Informationen zur Bewerbung.

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„Start with Business Modelling“ gibt frische Einblicke

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Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) hilft Startups mit dem Seminar „Start with Business Modelling“ dabei, ihr Geschäftsmodell zu prüfen. Denn in diesem Seminar erarbeiten BWL-Studierende anhand des Business Model Canvas strategische Schwerpunkte und Handlungsempfehlungen für reale Startup-Ideen. Die Bewerbungsfrist läuft bis 23. März.

Mit Hilfe von erfahrenen MentorInnen des Entrepreneurship Centers der LMU, dem Institute for Innovation Management (IIM) und aus der Fakultät für Betriebswirtschaft entwickeln die Studierenden etwa drei Monate einen Business Model Canvas zu einem realen Gründungsvorhaben. Ein wenig Geduld gehört also dazu.

Im Rahmen der Arbeit werden Value Proposition, Customer Segments oder Revenue Streams untersucht. Als Resultat erhalten GründerInnen konkrete Handlungsempfehlungen, und zwar kostenfrei.

Wer kann sich bei „Start with Business Modelling“ bewerben?

Eine Teilnahme am „Start with Business Modelling“-Prozess empfiehlt sich für äußerst unterschiedliche Ausgangspositionen. Spannend ist es beispielsweise für Startups, die vor Finanzierungsgesprächen mit potenziellen Investoren stehen. Oder aber für Jungunternehmen, die einen anderen Blickwinkel auf ihre bestehende Geschäftsmodell oder auf neue Produktideen erhalten wollten. Geeignet ist eine Bewerbung also für Unternehmen, die folgendes suchen:

  • Neue Ideen für ein Gründungsvorhaben oder für bestehende Unternehmen
  • Eine Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen zur konkreten Umsetzung
  • Eine Vertiefung bestimmter Handlungsfelder des Business Models (wie zum Beispiel neue Kundensegmente, Finanzierung)
  • Zugang zu aktuellem Wissen und Studien
  • Aufbau und Ausbau des persönlichen Netzwerks

Außerdem gewünscht ist der Austausch der GründerInnen mit dem Team zu den Projektzielen in einem Vorgespräch. Die Pitches und die Übergabe des finalen Business Model Canvas und der Pitch Decks sind für den Juli 2020 angesetzt.


Hier können sich Startups bis zum 23. März um 16 Uhr bewerben.

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Role Model Award — Vorbild für junge Entrepreure

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Junge Menschen richten ihr Verhalten am stärksten nach ihren Vorbildern aus — deswegen hat Startup Teens den Role Model Award ins Leben gerufen. Mit dieser Auszeichnung sollen mehr GründerInnen, ManagerInnen und FamilienunternehmerInnen als Vorbilder in den Fokus rücken. Bis 31. März könnt Ihr Eure Role Models nominieren.

Bislang kommen für Teenager in Deutschland die Vorbilder eher aus Sport, Film, Social Media oder dem Musikbereich. Die Non-Profit-Initiative Startup Teens will das nun ändern. Mit dem Role Model Award sollen mehr GründerInnen, ManagerInnen und (Familien)UnternehmerInnen als Vorbilder für Jugendliche sichtbar werden. Das soll die Jugend hierzulande dazu inspirieren, selbst jung zu gründen oder ein Intra- oder Entrepreneur zu werden.

Startup Teens greift damit ein Anliegen junger Menschen auf. Denn 58 Prozent der in einer Yougov-Umfrage befragten 16 bis 25-Jährigen wünschen sich mehr unternehmerische Vorbilder, besonders weibliche.

Wen Ihr beim Role Models Award nominieren könnt

Nominieren dürft Ihr jede/r GründerIn, FamilienunternehmerIn und ManagerIn weltweit, der/die als Person oder mit dem eigenen Unternehmen ein Vorbild für andere ist. Auch Selbstnominierungen sind möglich. Natürlich gibt es für die Nominierten keine Altersgrenze, auch ein Teenager kann bereits ein Role Model sein. 

Eine Jury wählt die Nominierten bis Mitte April aus. Dabei sind folgende Kriterien für die Auswahl wichtig: persönliche Integrität, moderne emphatische Führungskompetenz, Charisma, Innovationsfähigkeit und Umsetzungsstärke.

Nach der Auswahl und Bekanntgabe der Nominierten Role Models könnt Ihr via Onlinevoting Eure Top 3 auswählen.


Hier könnt Ihr bis 31. März Eure unternehmerischen Vorbilder nominieren! 

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Engagementpreis 2020: München sucht ‚ausgezeichnete Unternehmen‘

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Die Landeshauptstadt München vergibt den Engagementpreis 2020. Damit zeichnet die Landeshauptstadt bereits zum dritten Mal Unternehmen für ihr vorbildliches gesellschaftliches Engagement zum Wohl der Münchner Bevölkerung aus. Die Bewerbung ist bis zum 15. April 2020 möglich.

Der Engagementpreis 2020 für ‚Münchens ausgezeichnete Unternehmen‘ ehrt Firmen, die sich vorbildlich und zum Mehrwert von MünchnerInnen engagiert haben. Das heißt, der Firmensitz ist nicht ausschlaggebend, sondern die positive Wirkung auf die Münchner Stadtgesellschaft.

Wer kann sich um den Engagementpreis 2020 bewerben?

Bewerben kann sich jedes Unternehmen, das im vergangenen Jahr einen gesellschaftlichen Beitrag für München geleistet hat. Dabei kann das Engagement vielfältig sein: Eine Geld- oder Sachspende, das Freistellen von MitarbeiterInnen für ehrenamtliche Tätigkeiten oder das kostenfreie Nutzen der Firmen-Infrastruktur durch gemeinnützige Organisationen fallen darunter.

Ebenfalls dazu zählt das Erbringen von Pro-bono-Leistungen, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Armut, Umwelt, Gesundheit, Migration oder soziale Benachteiligung.

Ausgezeichnet: Engagement für ein lebendiges und lebenswertes München

Die Stadt München zeichnet in vier Kategorien aus. Neben mittleren und großen Unternehmen können sich auch Kleinst- oder Kleinunternehmen bewerben. Ausschlaggebend ist die Zahl der MitarbeiterInnen. Außerdem prüft die Jury, wie nachhaltig und kreativ das Engagement ist, wie es nach außen oder im Unternehmen (nach-)wirkt und ob es eine Vorbildfunktion hat. Klar benannt sind diese fünf Kriterien:

  • Nachhaltigkeit,
  • Wirkung nach Außen,
  • Wirkung nach Innen,
  • Vorbildfunktion & Kreativität und
  • quantitative Faktoren.

Ende des Jahres werden die PreisträgerInnen im Rahmen einer Abendveranstaltung ausgezeichnet. Einen Geldpreis erhalten die GewinnerInnen nicht. Denn die Ehrung mit dem Engagementpreis 2020 zu ‚Münchens ausgezeichneten Unternehmen‘ ist ideeller Natur und besteht aus einer Urkunde und einer Skulptur.


Weitere Infos zu Bewerbung und Teilnahmebedingungen.

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Innosabi-Update: „One-Stop-Shop“ für Innovation

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Das Münchner Startup Innosabi ist vor gut neun Jahren angetreten, um Crowdinnovation in Unternehmen zu bringen. Ausgehend von Beratungsdienstleistung und einer Crowdinnovation-Plattform hat sich Innosabi mittlerweile zu einem soliden SaaS-Unternehmen gewandelt. Das Gründerteam erzählt, wieso Offenheit und Schnelligkeit für ein Startup so wichtig sind, was sich alles verändert hat, wieso Innosabi Bootstrapping vorzieht, und was es für das Team heißt, „always in beta“ zu sein.

Munich Startup: Ihr habt Euch nicht nur zum SaaS-Unternehmen weiterentwickelt, sondern setzt mittlerweile auch Machine Learning und Künstliche Intelligenz ein, um die Daten auf Euren Plattformen für Innovationsvorhaben noch besser nutzbar zu machen. Was wird von Euren KundInnen am stärksten nachgefragt?

Innosabi: Der Wandel zum SaaS-Unternehmen war für uns der größte und wichtigste Umbruch in unserer bisherigen Geschichte. Er war auch nicht minder kraft- und energiezehrend, aber er hat doch den Grundstein für unsere erfolgreiche Entwicklung gelegt. Darauf aufbauend gehen wir noch weiter: Wir wollen die digitale Infrastruktur bieten für die Vernetzung aller relevanten Stakeholder im Ökosystem. 

In Unternehmen sind die „Pionier“-Zeiten in Bezug auf Digital-Initiativen und Innovationsmethoden vorbei und sie haben heute viele Programme erfolgreich etabliert. Der nächste Schritt ist nun eine Lösung, die diese Initiativen miteinander verbindet, zugänglich und auffindbar macht — quasi ein „Betriebssystem für Innovation“. Das ist es, was unsere Kunden nachfragen, eine zentrale Anlaufstelle für Innovation im eigenen Ökosystem, den „One-Stop-Shop-for-Innovation“. Ob Co-Creation und Prototype-Testing mit den Kunden, schnelle Identifikation relevanter Innovationsideen und die Implementierung gemeinsam mit den Mitarbeitern oder die frühzeitige Integrierung des spezifischen Wissens der Zulieferer: Innosabi ermöglicht es Unternehmen, ihre Innovationsprozesse durch Vernetzung zu beschleunigen und so die Zukunft aktiv zu gestalten. 

Das Gründerteam von Innosabi: Jan Fischer, Catharina van Delden, Hans-Peter Heid und Moritz Wurfbaum © Veronika Wurfbaum

Innosabi hilft auch dabei, Startups für Innovationsprozesse zu identifizieren

Munich Startup: Was ist der Nutzen Eurer Software konkret für Startups?

Innosabi: Startups haben oftmals durch ihre geringere Größe, flachere Hierarchien und kurze Kommunikationswege kaum Wissens- und Informationsasymmetrien und können so schnell und agil handeln. Konzerne hingegen tun sich allein durch ihre Größe und historisch gewachsene Strukturen damit etwas schwerer. Die Innosabi-Software richtet sich daher zunächst an Großunternehmen, um ihnen das Tool an die Hand zu geben, ihre Innovationsprozesse bestmöglich abzubilden.

Mit unserer Software schaffen Unternehmen einen zentralen Anlaufpunkt für alle Innovationsprozesse in ihrem Ökosystem. Es kann gezielt nach neuen Technologien, Experten, Patenten, Trends oder eben auch Startups gesucht werden. Das öffnet die Tür für die Zusammenarbeit und den Austausch von Startups und Großunternehmen: Die Lösungen und Ideen der Startups können schnell und einfach in das Unternehmen getragen und aktuelle Herausforderung gemeinsam gelöst werden. So können die jeweiligen Ressourcen optimal kombiniert werden und es entstehen unternehmerische Chance für beide Seiten. 

„Always in beta“

Munich Startup: Wie bleibt Ihr selbst Trends auf der Spur?

Innosabi: Niemand kann in die Zukunft sehen. Aber es gibt trotzdem Möglichkeiten Trends auf der Spur zu bleiben. Die richtige Einstellung im Hinblick auf die Zukunft spielt hier eine wichtige Rolle. Wir stehen der Zukunft offen und neugierig gegenüber. Die Zukunft ist etwas, dass wir aktiv gestalten und verbessern möchten. Für uns heißt das „always in beta“ zu sein. Wir möchten mutig sein, Neues ausprobieren, jeden Tag lernen und uns weiterentwickeln. 

Ebenso wichtig ist es, in welchem Umfeld man sich bewegt. Steht man im konstanten Dialog mit einem innovativen Netzwerk, entstehen Impulse und neuer Input fast schon automatisch. Der ständige Austausch mit unseren Kunden und anderen Visionären hat es uns ermöglicht unser Produkt nah an den Anforderungen und Bedürfnissen des Marktes zu entwickeln und ermöglicht uns eine zeitnahe Anpassung an aktuelle Entwicklungen. 

Offenheit als Basis für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung

Munich Startup: Was waren die größten Herausforderungen in den letzten Jahren? Wie seid Ihr damit umgegangen?

Innosabi: Gerade in den letzten drei Jahren haben wir einen starken Wachstumsschub erlebt. Das freut uns natürlich sehr, hat uns aber auch vor Herausforderungen gestellt. Vor allem gilt es die richtige Balance zu finden zwischen der nötigen Aufmerksamkeit für die neuen Teammitglieder, ohne das restliche Team zu vernachlässigen. Die Zusammenarbeit bei Innosabi steht unter dem Leitsatz „Celebrate Individuality“. Das heißt jedem soll es ermöglicht werden, sich und die eigene Persönlichkeit bestmöglich einbringen zu können. Diesem Vorsatz möchten wir natürlich gerecht werden. 

Mit jedem neuen Teammitglied kommen neue und individuelle Perspektiven ins Team. Das beinhalten enorme Potenziale, bringt aber auch immer eine neue Dynamik mit sich, was eine hohe Adaptabilität und Offenheit innerhalb der Organisation erfordert. Das ist nicht immer leicht, aber doch etwas, was für uns einfach zu den Grundvoraussetzungen einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung dazu gehört. 

Wie Agilität, Interdisziplinarität und Onboarding zusammenspielen

Munich Startup: Was war Euer größtes Learning daraus?

Innosabi: Das größte Learning ist: Ja, wir wollen wachsen, aber wir möchten die Organisation nicht mit zu schnellem Wachstum überfordern. Es geht um bewusstes Wachstum. Das fängt bei der Wahl des richtigen Bewerbers an: Passt die Person zu uns? Hat sie die gleichen Wertvorstellungen? Ist sie überzeugt von unserer Vision? Und geht weiter bei unserem zeit- und ressourcenintensiven Onboarding. Die neuen Teammitgliedern bekommen bei uns Einblicke in alle Unternehmensbereiche.

Bei einem so komplexen Produkt ist es besonders wichtig, die Zusammenhänge zu verstehen. Auch ist uns eine interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig, die wir über teamübergreifenden Schnittstellen abbilden. Hierfür muss ein Verständnis aufgebaut werden und auch das braucht Zeit und Zuwendung.

Die Herausforderungen ziehen sich auch in die tägliche Zusammenarbeit: Das hohe Maß an Anpassungsfähigkeit und Offenheit, das wir anstreben, erreichen wir durch unsere agile Arbeitsweise. Diese erlaubt es uns, sich schnell und flexible an Veränderungen innerhalb des Teams, aber auch außerhalb unseres Innosabi-Universums anzupassen und diese schnellst- und bestmöglich zu adaptieren. 

Bootstrapping für einen selbstbestimmten Kurs

Munich Startup: Stichwort Finanzierung: Im letzten Gespräch wart Ihr auf der Suche nach einer Finanzierung. Wie ist die Geschichte weitergegangen?

Innosabi: Wir haben uns nach vielen vielversprechenden Gesprächen mit Investoren zunächst dafür entschieden, ohne externes Kapital unser Produkt zu bauen und den Product-Market-Fit zu beweisen. Das ist sicher der unüblichere Weg, ein Technologie-Geschäftsmodell zu entwickeln, aber es hat uns ermöglicht, eine durch und durch gesunde und stabile Firma zu bauen. 

Wir sind stolz drauf, wie weit wir es mit Mut und unserer Hands-On Mentalität geschafft haben. Bootstrapping hat uns einen selbstbestimmten Kurs und ein bewusstes, organisches Wachstum ermöglicht. Mittlerweile haben wir große Kunden im Portfolio mit guten und starken Kundenbeziehungen, das gibt uns natürlich zusätzlich Stabilität. Besonders froh und stolz sind wir auch, die EU-Förderung Horizon 2020 erhalten zu haben, die uns zusätzlichen Rückenwind gibt.

Das alles muss aber nicht heißen, dass dies für uns immer der einzige Weg bleiben wird. Sollten wir uns entscheiden, beispielsweise noch stärker wachsen zu wollen, könnte die Finanzierungsfrage wieder relevanter werden. 

„Practice what you preach“

Munich Startup: Was ist aus Eurer Sicht das Wichtigste für eine nachhaltige und erfolgreiche Unternehmensentwicklung?

Innosabi: Heute gilt mehr denn je: Wer erfolgreich sein möchte, muss schneller als die Konkurrenz sein. Für beschleunigte Innovations- und Entwicklungsprozesse ist die Vernetzung aller Akteure in einem Ökosystem unerlässlich. Das bedeutet sowohl die diversen Ideen und Fähigkeiten des eigenen Teams einzubeziehen als auch mit Kunden in Kollaboration zu treten. Damit stellen wir eine kundennahe und nachgefragte Produktentwicklung sicher. Der Austausch und die Zusammenarbeit mit Startups, Experten und Zulieferern ermöglicht es, aktuelle Herausforderungen anzugehen und Trends frühzeitig zu erkennen. 

In unserem Fall kann der Leitsatz für eine nachhaltige und erfolgreiche Unternehmensentwicklung kurz gesagt unter „practice what you preach“ zusammengefasst werden: Unsere Software bietet die Werkzeuge, um jeder Organisation eben jene Vernetzung im gesamten Ökosystem zu ermöglichen. Gleiches wollen wir natürlich auch bei Innosabi umsetzen. Mit unserer „Innosabi beta“-Plattform haben wir beispielsweise eine eigene Kundenplattform aufgebaut, die den engen Austausch mit unseren Kunden unterstützt.  

Innosabi: Geben sich nicht mit dem Status Quo zufrieden

Munich Startup: Wo seht Ihr Euch in zehn Jahren? Und habt Ihr dann ein Büro in der argentinischen Pampa oder San Francisco?

Innosabi: Da ist immer noch ein sehr starkes Gefühl, so viel erreichen zu wollen. Der Punkt, an dem wir uns gerade befinden, ist ein Schritt auf unserem Weg — aber er ist ganz bestimmt noch nicht das Ende. Wir wollen noch nicht zufrieden sein mit dem Status Quo und haben noch so viele Ideen. Das wird auch in zehn Jahren so sein. 

Was Innosabi ausmacht, sind die Menschen und ihre Leidenschaft, für das was wir tun. Mit dieser Leidenschaft werden wir auch in Zukunft unser Produkt voranbringen. Der Fokus wird weiter darauf liegen unsere künstliche Intelligenz zu trainieren, über Machine Learning Daten so zu verknüpfen, dass auf Basis dieser Daten schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden können und sich Innovationsprozesse weiter beschleunigen. 

Von wo aus wir das machen, da sind wir zunächst einmal offen. Wir sind erst Mitte des letzten Jahres in unser neues Zuhause am Münchner Friedensengel gezogen, in dem wir uns sehr wohl fühlen. Trotzdem spricht natürlich nichts dagegen, auch mal in der argentinischen Pampa, San Francisco oder an noch gänzlich unentdeckten Orten zu arbeiten.

Munich Startup: Vielen Dank für das Update!

Wer nachlesen will, wo das Münchner Startup herkommt und wie der Stand 2016 bei unserem letzten Interview war, wird hier glücklich.

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Peter Park: Flächenfraß und Parksuchverkehr reduzieren

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Das Münchner Startup Peter Park hat die Vision, Parkplätze in Mobility Hubs zu verwandeln. Dafür hat das Team eine Software entwickelt, die mit Kennzeichen-Erkennungs-Technologie das digitale Management von Parkflächen ermöglicht. Das System des im Gründerzentrum Werk1 beheimateten Startups wird bereits in ganz Deutschland eingesetzt. Ein Interview mit den vier Gründern.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Peter Park: Wir bieten Parkplatzbetreibern eine Cloud-basierte B2B-Plattform zur effizienten Verwaltung von Parkflächen und Parkhäusern. An Ein- und Ausfahrten werden KFZ-Kennzeichen gescannt. Dabei erfasst die Software automatisch und datenschutzkonform den Parkvorgang. Somit entfallen Schranken oder Kontrollen mit Parkscheibe gänzlich. Außerdem können Parkplatznutzer über Parking-Apps oder per Eingabe des Kennzeichens an einem Automaten bezahlen.

Unser Management-Team besteht aus Maximilian Schlereth (CEO, 27 Jahre), Florian Schaule (CTO, 30 Jahre), Patrick Bartler (COO, 28 Jahre) und Stefan Schenk (CBDO, 27 Jahre). Maximilian und Florian haben sich über ein vorheriges Projekt im Parking-Bereich kennengelernt. Florian, Patrick und Stefan kannten sich bereits durch ihre gemeinsame MBA-Zeit am Collège des Ingénieurs (CDI). Gemeinsam haben wir das Potenzial der Digitalisierung in der Parkbranche erkannt und arbeiten nun mit unserem Team an der direkten Umsetzung.

Peter Park: Parkplätze sollen vielseitige Mobility-Hubs werden

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Peter Park: Wir bauen auf langfristige Zusammenarbeit: Mit unserer Lösung adressieren wir speziell die Bedürfnisse von Betreibern von Parkflächen. Außerdem arbeiten wir eng mit etablierten Parking-App-Anbietern zusammen, um eine komfortable Bezahlung via Smartphone zu ermöglichen.

Ein weiterer Aspekt ist die Erschließung neuer Use-Cases und Nachhaltigkeit. So können mit Peter Park leere Supermarktparkplätze nachts für Anwohner zugänglich gemacht werden. Das hilft Kommunen dabei, den Flächenfraß zu reduzieren und den alltäglichen Parksuchverkehr von Anwohnern in den Griff zu bekommen.

Unsere Vision ist die Transformation von Parkplätzen in vielseitige Mobility Hubs, mit flexiblen Schnittstellen für verschiedenartige Mobility-Services, beispielsweise für E-Ladesäulen oder Last-Mile-Lösungen.

Munich Startup: Was sind die drei Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

  • Prozesswissen: Wir haben ein tiefes Verständnis über Prozesse in der Parkbranche sowie die Verbindung dieses Wissens mit digitalem Know-How entwickelt.
  • Partnerschaften: Mit Partnerschaften wie zum Beispiel mit Parkster oder Boschs ‚Security and Safety Things‘ wollen wir gemeinsamen wachsen.
  • Team: Jeder unserer Mitarbeiter ist ein absoluter Team-Player.

Bereits in 30 Städten eingesetzt

Munich Startup: Wie läuft das Geschäft?

Peter Park: Wir wachsen kontinuierlich. Unser System wird in ganz Deutschland auf über 50 Parkflächen in 30 Städten eingesetzt.

Munich Startup: Was bedeutet München für Euch?

Peter Park: Wir alle haben persönlich eine starke Bindung zu München sowie dem hiesigen Ökosystem (TUM, LMU, CDTM und CDI). Mit dem Werk1 haben wir mittlerweile unsere Heimat mit einer großartigen Community gefunden.

Der Standort München, mit einem starken B2B- und Tech-Fokus, ermöglicht uns, Talente für unser wachsendes Team zu finden. Außerdem ist München der zentrale Hub für Mobility in Deutschland. In diesem Cluster wollen wir uns gemeinsam mit anderen Startups und Partnern entwickeln. Das gesamte Umfeld, in Verbindung mit unseren privaten Netzwerken, bietet uns den optimalen Rahmen für Peter Park.

Munich Startup: Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Peter Park: Wir sind auf dem Weg, die führende Software für die intelligente Verwaltung von Parkflächen zu werden.

Munich Startup: Früh aufstehen oder die Nacht durchmachen?

Peter Park: Frühaufsteher. Wir packen die Arbeit gleich morgens an.

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Mobilität in Städten der Zukunft – Ein Interview mit Parkhere und Veomo

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Mobilität schafft Lebensqualität. Sie ist die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum, Handel und Kreativität, aber auch persönliches Wohlbefinden — das zeigt uns die aktuelle Corona-Krise. Mobilität eröffnet Chancen, für die individuelle Beförderung genauso wie für das Gemeinwesen als Ganzes. Es gibt viele Unternehmen, die verschiedene Ansätze von Mobilität verfolgen.

Dazu gehören auch die beiden in München ansässigen Startups Veomo, das mit einer Visualisierungssoftware Zugang zu Mobilitätsinformationen schafft, und Parkhere, das sich auf nachhaltige und effiziente Parkraum-Lösungen mit Hard- und Software spezialisiert hat. Wie die sogenannte Multimodalität und eine effiziente Bewirtschaftung von Parkplätzen zusammen für eine nachhaltige Mobilität sorgen, erzählen uns Veomo-Gründer Dominik Radic und Parkhere-CEO Felix Harteneck. Im Interview sprechen wir über aktuelle Trends und die Zukunft der Mobilität. 

Munich Startup: Felix, Dominik, Ihr beschäftigt Euch seit Jahren intensiv mit Themen rund um Mobilität. Was sind Eurer Meinung nach die größten Pain Points in Bezug auf den städtischen Individualverkehr?

Parkhere-CEO Felix Harteneck

Felix Harteneck: Gerade im urbanen Raum haben viele Menschen mit Stau, steigenden Emissionen und einer großen Parkplatznot aufgrund von Platzmangel und steigender Anzahl an Automobilen zu kämpfen. Viele Städte führen deswegen radikale Maßnahmen wie die autofreie Innenstadt ein. Damit setzen sie neue Rahmenbedingungen, die sich häufig an den Individualverkehr richten. Gleichzeitig steigen natürlich die Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger für eine möglichst hohe Mobilität bei gleichbleibender Flexibilität. 

Wie nützen neue Mobilitätsformen?

Dominik Radic: Um diese Flexibilität zu garantieren und den Individualverkehr nachhaltig zu reduzieren wurden neue Mobilitätsformen wie beispielsweise Carsharing oder Scootersharing zugelassen, die eine eigene Regelung für die Parkraumnutzung haben. Die Städte investieren in den Ausbau von stationsbasierten Bikesharing-Diensten oder in Mobilitätsstationen und erschließt so immer mehr Gebiete. Nachdem in jüngster Zeit einige Sharing-Dienste insolvent gegangen sind, steigt jedoch die Meinung, Städte hätten den Sharing-Diensten nicht die notwendige Priorität gegeben.

Munich Startup: Immer mehr Menschen wohnen in den Städten. Lässt sich durch Sharingkonzepte verhindern, dass der Verkehr kollabiert?

Felix Harteneck: Ich denke, dass sich der Individualverkehr verändert und an die Herausforderung einerseits und die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft andererseits angepasst werden muss. Der Individualverkehr wird auch in Zukunft eine sehr wichtig Rolle spielen. Jedoch ist fraglich, ob jeder alleine in seinem Auto sitzen und ob jeder das Auto überhaupt noch besitzen muss. Dabei sehe ich gerade Unternehmen in der Verantwortung zu handeln. Schließlich bestreiten immer noch 68 Prozent den Weg zur Arbeit mit dem Auto — und dann häufig auch noch alleine.

Munich Startup: Dominik, abseits von München — welche Städte zeigen Deiner Meinung nach zukunftsweisende Ansätze für Mobilität?

Veomo-Gründer Dominik Radic

Dominik Radic: Die Stadt Hamburg gilt laut Smart City Index als Vorreiter für Mobilität in Deutschland. Ein großer Treiber dafür ist sicherlich der bevorstehende ITS Kongress 2021 in Hamburg. Neben der Entwicklung einer Echtzeit-ÖPNV-Plattform und der Bündelung von alternativen Mobilitätsdiensten in Mobilitätsstationen, soll es auch eine Teststrecke für autonome Fahrzeuge im Stadtgebiet geben. Neben Hamburg ist auch die Stadt Wien sehr progressiv. Die Stadt Wien hat in den letzten Jahren sehr konsequent das Angebot an Pkw-Stellplätzen verringert, die Parkplatzgebühren nahezu verdoppelt und den Preis für den ÖPNV reduziert (und das 365 Euro Jahresticket eingeführt). 

Unternehmen können die Mobilitätswende vorantreiben

Munich Startup: Wie bringen sich Unternehmen und Städte bei der Mobilitätswende ein? 

Felix Harteneck: Unternehmen haben einen großen Einfluss und können die Mobilitätswende vorantreiben. Das steht fest. Dafür gilt es Mitarbeitern möglichst viele Mobilitätsformen zur Verfügung zustellen. Wieso sich nicht den Weg zur Arbeit mit einem Kollegen teilen? 

Aber nicht nur das, durch die veränderte Besteuerung von Firmenfahrzeugen werden viele Firmen-Flotten mittelfristig elektrisch angetrieben und Unternehmen installieren auf ihren Parkplätzen daher vermehrt Ladeinfrastruktur. Diese Ladestationen und Parkflächen können Unternehmen abends und an Wochenenden Anwohnern bereitstellen. So würde der Parkdruck entlastet. 

Dominik Radic: Meiner Ansicht nach tragen Städte bei der Verkehrswende ebenso eine große Verantwortung, wurden dabei aber auch oft alleine gelassen. Die Verkehrsinfrastruktur ist drastisch unterfinanziert. Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur würde sowohl den Radverkehr als auch die Nutzung von Mikro-Mobilität fördern. Zudem ist die Auslastung des ÖPNV bereits an seine Grenzen angekommen. Eine Vergünstigung der Fahrkarten würde das Problem der Überlastung eher weiter verschärfen. Damit neue Mobilitätsformen und der Umstieg zu Alternativen überhaupt eine Chance haben, bedarf es großer Investitionen, welche für die meisten Städte alleine nicht tragbar sind. Wenn wir uns Städte anschauen, in denen sich die Verkehrswende bereits im fortgeschritten Stadium befinden, können wir erkennen, dass es sich um einen Prozess über mehrere Jahre handelt. Diesen Prozess haben wir in Deutschland noch nicht angestoßen.

Mobilität wird shared, teilautonom und elektrisch sein

Munich Startup: Wie werden wir 2030 unterwegs sein? 

Felix Harteneck: Shared, teilautonom und elektrisch. So sehe ich die Mobilität der Zukunft. ‚Mobility on Demand‘ wird noch stärker ausgeprägt sein und der Besitz von eigenen Fahrzeugen stark abnehmen. Anstatt nur mit einem Verkehrsmittel zu reisen, wird der Anteil an intermodalem Reisen stark zunehmen, also zum Beispiel das Auto auf einem Park&Ride Parkplatz abstellen und dann von dort mit einem Shuttle zum Arbeitsplatz, oder einem E-Scooter. Im Vergleich zu privaten PKW werden Sharing-Fahrzeuge viel effizienter genutzt — sowohl in Bezug auf die Anzahl der Insassen als auch auf den täglichen Einsatz. Viel Wachstum sehe ich auch im Elektromobilitätsmarkt. Schon heute ist der Markt sehr dynamisch und es gibt viele Player mit interessanten Lösungen und Konzepten. Ein Großteil der neu zugelassenen Autos werden elektrisch sein. Auch wenn nicht autonom — zumindest teilautonom werden wir im Jahr 2030 unterwegs sein.

Munich Startup: Es wird also künftig um angepasste Mobilitätsangebote gehen. Verliert damit das Auto als Statussymbol an Bedeutung?

Felix Harteneck: Wie es so schön heißt, das Auto ist des Deutschen liebstes Kind. Und das ist heute sicherlich noch stark der Fall. Man sieht allerdings schon jetzt ein Trend der neuen Generation eher teilen zu wollen als zu besitzen. In Zukunft geht es nicht mehr darum, wer das schönste und größte Auto fährt, sondern mehr darum, die passende Mobilitätsform für die aktuellen Bedürfnisse zu finden, um schnell, komfortabel, flexibel und vor allem auch nachhaltig von A nach B zu kommen. 

Digitale Plattformen sollen den Umstieg auf alternative Mobilität vereinfachen

Munich Startup: Dominik, welche Handlungsfelder werden Deiner Meinung nach in Zukunft an Bedeutung gewinnen, wenn es um die Zukunft unserer urbanen Mobilität geht?

Dominik Radic: Angesichts der aktuellen Herausfordern bei Stau, Emission und Platzmangel, sehen wir viele wichtige Handlungsfelder. Die große Herausforderung liegt vor allem in der Entwicklung eines Gesamtsystems, das Zukunftstechnologien berücksichtigt. Damit keine Individuallösungen entwickelt und Ressourcen eingespart werden können, sind Rahmenbedingungen und die Zusammenarbeit enorm wichtig. Daneben müssen wir den Umstieg zu Alternativen vereinfachen. Dies schaffen wir durch digitale Plattformen und die Bereitstellung von Schnittstellen. Damit können multimodale Mobilitätsplattformen entstehen, die wiederum die Grundlage für eine einfache und zufriedenstellende User Experience schaffen.

Munich Startup: Wie lässt sich Mobilität klimafreundlich und zukunftsfähig gestalten?

Felix Harteneck: Es ist wichtig, dass Politik, Industrie und Anbieter gemeinsam Lösungen erarbeiten. Das Ziel sollte es sein, die Nutzer durch moderne, faire Angebote dafür gewinnen, sich noch mehr auf klimafreundliche und vernetzte Mobilität einzulassen. Urbane Mobilitätskonzepte müssen nachhaltiger und inklusiver gestaltet werden. Konkret heißt das, dass alle Akteure gemeinsam an Lösungen arbeiten müssen, um Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und zu verbessern. 

Harteneck: „Urbane Mobilitätskonzepte nachhaltiger und inklusiver gestalten“

Munich Startup: Durch die Veränderung des Mobilitätsangebots verändert sich auch die Bedeutung von Parkraum. Wie kann bestehender Parkraum optimal genutzt werden? 

Felix Harteneck: Parkraum ist ein wichtiger Bestandteil von Bestands- und Neubauobjekten. Bei bestehenden Objekten ist es wichtig, den vorhandenen Parkraum optimal zu nutzen. Mittelfristig kann der bestehende Parkraum an Dritte weitervermietet und somit beispielsweise Anwohnern an Wochenenden oder nach Feierabend verfügbar gemacht werden. Für Neubauobjekte wird auch zukünftig der Parkraum eine wichtige Rolle spielen.

Durch eine optimale Nutzung kann aber die Anzahl an zu bauenden Stellplätzen verringert und somit Geld und Platz gespart werden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Parkplätze von Beginn an in ein ganzheitliches Mobilitätskonzept integriert sind um und im Mobilitätskonzept nicht vergessen werden.

Die Bedeutung von Parkplätzen ist uns heute schon bewusst. Sie können als Schlüssel agieren, um Elektromobilität zu integrieren und Fahrgemeinschaften zu intensivieren. Zukünftig wird die Bedeutung immer weiter steigen, um weitere Mobilitätsformen zu integrieren. 

Optimale Nutzung von (Park)Platz

Munich Startup: Wie können digitale Trends bauliche Maßnahmen wie beispielsweise den Bau von Parkraum beeinflussen? 

Dominik Radic: Das Angebot an alternativen Mobilitätsdiensten und digitalen Services verändern stark unser Mobilitätsverhalten. Nachdem der Lebensraum in unseren Großstädten knappes Gut geworden ist, sollten wir uns als Gesellschaft Gedanken machen, wie wir den Parkraum effizienter nutzen und Alternativen zum Individualverkehr anbieten können. Durch intelligenten Parkraumsysteme können wir die Stellplätze effizienter nutzen und damit Raum für beispielsweise Sharing-Dienste schaffen. Besonders bei Neubauprojekten können wir durch die Anbindung digitaler Systeme den Stellplatzschlüssel verringern und das Gebäude zukunftsorientiert ausstatten. 

Munich Startup: Somit stehen viele Veränderungen bevor. Welche Art von nachhaltigem Mobilitätskonzept für Städte wünscht Ihr Euch?

Felix Harteneck: Ein wünschenswertes Mobilitätskonzept beinhaltet für mich die Zugänglichkeit aller Mobilitätsformen für Jedermann. Wir werden mit unseren Partnern daran arbeiten, zukünftig hierfür eine Plattform zur Verfügung zu stellen, die alle Mobilitätsangebote vereint. Somit befürworten wir auch autofreie Zonen und Innenstädte. Es ist durchaus denkbar, dass Autofahrer zukünftig ihre Autos am Stadtrand auf Unternehmensparkplätzen parken und laden und dann auf Alternative Mobilitätsformen wie E-Scooter oder E-Bikes umsteigen, um die Innenstadt zu erreichen. 

Munich Startup: Vielen Dank für die Einblicke und das Interview.

The post Mobilität in Städten der Zukunft – Ein Interview mit Parkhere und Veomo appeared first on Munich Startup.


Catharina van Delden: „Unstillbare Neugier auf Neues“

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Im Interview mit Innosabi-Gründerin und CEO Catharina van Delden: Das Münchner Startup ist eine Art „One-Stop-Shop“ für Innovationen — daher ist Neugier auf Neues schon mal eine wichtige Eigenschaft für die Gründerin. Wir sprechen über Irrtümer bezüglich der Finanzierung, wieso reden und zuhören gleichermaßen wichtig sind, und erfahren, was Catharina van Delden glücklich macht.

Munich Startup: Was hat Dich zur Gründung motiviert?

Catharina van Delden: Was mich immer schon angetrieben hat, ist eine unstillbare Neugier auf Neues. Das zieht sich durch mein ganzes Leben. Ich bin neugierig auf unterschiedlichste Perspektiven, fremde Kulturen, andere Lebensmodelle und und und… Begleitet wird diese Neugier durch meinen Wunsch, den Ist-Zustand zu ändern und bleibenden Effekt zu schaffen.

Diese beiden Motive haben fast unweigerlich zur Gründung einer eigenen Firma geführt. Mit Innosabi haben wir nicht nur die Möglichkeit, den Inhalt und das Umfeld unserer Arbeit nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten, sondern können mit unseren Kunden gemeinsam die Zukunft beeinflussen: Wenn ein Automobilhersteller unsere Software nutzt, haben wir einen Impact auf die Art und Weise, wie wir uns zukünftig fortbewegen. Wenn eine Versicherung ihre Zukunft mit unserer Software gestaltet, können wir daran mitwirken, wie wir uns sicher fühlen.

„Ich nehme aus jedem Zusammentreffen eine Erkenntnis mit“

Munich Startup: Hattest Du Vorbilder beim Gründen?

Catharina van Delden: Ich kann tatsächlich nicht nur ein Vorbild nennen. In der Begegnung mit anderen Menschen sehe ich immer das Positive und nehme so aus jedem Zusammentreffen eine Erkenntnis für mich mit. Müsste ich mich aber auf eine Person festlegen, wäre es im beruflichen Kontext wohl Barbara Wittmann, Senior Director Talent Solutions DACH bei Linkedin und bei uns im Beirat. Sie geht sehr klar ihren Weg, weiß genau, wie sie ihr Können und ihre Erfahrung am besten einsetzen kann, lernt mit jeder Begegnung weiter und lebt bei allem Erfolg eine Hands-On-Mentalität.

Munich Startup: Wann und wo bekommst Du die besten Ideen?

Catharina van Delden: Wirklich gute Ideen entstehen im Austausch. Das heißt im Dialog mit anderen Visionären, Kunden oder Teammitgliedern. Das liefert immer wieder neuen Input und wichtige Anstöße. Dabei gilt: Je diverser die Zusammensetzung im Austausch, desto innovativer und hochwertiger sind die Ideen. So bekomme auch ich meine besten Ideen.

Gute Ideen entstehen im Austausch

Munich Startup: Dein größtes Talent?

Catharina van Delden: Eine Stärke, die sich bei mir durch alles zieht, ist Empathie. Ich sehe die Menschen als Menschen und erkenne sie in ihrer Individualität an. Mit jedem auf Augenhöhe zu kommunizieren, unabhängig von Status, Stellung oder Verantwortung, das ist mir besonders wichtig. Dazu gehört für mich auch, jedem die Möglichkeit zu geben, sich der eigenen Stärken bewusst zu sein. Nur so können Talente und Fähigkeiten richtig eingebracht werden. Man ist erfolgreicher und auch zufriedener, wenn man die Stärken stärkt und sich nicht auf das Ausmerzen der Schwächen konzentriert. Wie positiv sich diese stärkenbasierte Einstellung äußert, sehen wir jeden Tag bei Innosabi.

Munich Startup: Der größte Irrtum, dem Du je unterlegen bist?

Catharina van Delden: In der deutschen Gründerszene gilt: „Man kann kein Technologie-Geschäftsmodell bauen, ohne Risiko-Kapital aufzunehmen“. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir es bis zu unserem heutigen Punkt aus eigener Kraft — zusammen mit drei tollen Angel Investoren — geschafft haben. Ich denke, das ist der ultimative Beweis, dass ein Produkt wirklich gebraucht wird. Denn die Firma muss aus Umsätzen überleben und wachsen. Kunden zahlen nur Geld, wenn man ein echtes Problem löst.

Ausbalanciertes Geben und Nehmen

Munich Startup: Deine Geheimwaffe beim Networking?

Catharina van Delden: Reden, reden, reden. Und dann aber auch ganz viel zuhören. Es ist wichtig, den ersten Schritt zu machen, Wissen und Erkenntnisse zu teilen und Hilfe anzubieten. Dann bekommt man auch viel zurück. Es entsteht ein ausbalanciertes Geben und Nehmen.

Munich Startup: Findest Du es wichtig, dass in Deutschland mehr Frauen gründen?

Catharina van Delden: Ich finde unabhängig vom Geschlecht sollte mehr gegründet werden. GründerInnen werden stark getrieben von dem Wunsch etwas ändern, etwas besser machen zu wollen. Davon kann es gar nicht zu viele geben. Gerade so aktuelle und drängende Themen wie Nachhaltigkeit werden zu großen Teilen von Startups vorangetrieben und das ist sehr wichtig.

Munich Startup: Was liegt auf Deinem Schreibtisch gerade ganz oben?

Catharina van Delden: Auf meinem Schreibtisch eigentlich immer zu finden, ob nun oben — oder auch sonst wo — ist mein Mate-Becher. Und inhaltlich haben gerade unsere internationalen Partnerschaften Priorität.

Catharina van Delden findet Glück im Gestalten der Zukunft, im Team und in der Natur

Munich Startup: Was macht Dich glücklich?

Catharina van Delden: Da gibt es mehrere Sachen. Positives Feedback von unseren Kunden empfinde ich als sehr erfüllend. Wenn wir wissen, dass unsere Kunden zufrieden und vor allem erfolgreich mit unserer Software sind, heißt das für uns, dass wir etwas bewirken, zusammen mit unseren Kunden etwas ändern und so die Zukunft aktiv gestalten. Dann ist da noch das Innosabi-Team, das mich mit seiner Begeisterung und Leidenschaft glücklich macht. Und zuletzt, für mich persönlich wichtig, ist die Natur. Draußen und an der frischen Luft zu sein, das hilft mir abzuschalten und zu mir zu finden.

Munich Startup: Vielen Dank für das Interview.

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Daria Saharova von Vito One: Kapital für Proptech-Startups

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Seit 2015 gibt es den Münchner Risikokapitalgeber Vito One, einen Investmentarm der hessischen Viessmann-Gruppe. Der Fokus liegt speziell auf Frühphasenfinanzierungen von Startups aus der Bau- und Immobilienbranche. Erfolgreiche Münchner Startups, in die die VC-Firma investiert hat, sind beispielsweise das Proptech Building Radar und das IoT-Startup Gridx. Das Gesicht der Investment-Firma ist Daria Saharova, die 2020 bei den German Startup Awards als „Investorin des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Wir haben mit ihr über Vito One gesprochen.

Munich Startup: Stellt Euch bitte kurz vor!

Daria Saharova: Sehr gern! Vito One ist der erste europäische Venture-Capital-Fonds mit Fokus auf Proptech, Energytech und Constructiontech, also Startups aus der Bau- und Immobilienbranche. Was uns besonders macht: Durch unser großes relevantes Netzwerk — auch in der Bau- und Immobilienbranche — können wir den Startups mit Zugang zu Wissen, Kunden, Talent und weiterem Kapital helfen.

Fokus auf Startups aus der Bau- und Immobilienbranche

Munich Startup: In was investiert Ihr bevorzugt?

Daria Saharova: Wir investieren seit 2015 von München aus in einer frühen Phase (Seed-Funding) in B2B- und B2C-Startups, die das Potenzial haben, die nächsten „Big Player“ zu werden. Aktuell haben wir 19 Unternehmen in unserem Portfolio, zum Beispiel Building Radar, eine KI-gestützte Suchmaschine für Bauprojekte, und das IoT-Startup Gridx — beide übrigens aus München!

Daria Saharova Vito One
Daria Saharova mit weiteren Gewinnern des „German Startup Awards“ 2020. Saharova wurde als „Investorin des Jahres“ ausgezeichnet. (Copyright: Sylvie Gagelmann/ Goodfeelography)

Vito One: Aktiv, aber nie im ‚Driver Seat‘

Munich Startup: Beeinflussen auch mal ganz persönliche Präferenzen Eure Investments?

Daria Saharova: Wir investieren hypothesengetrieben. Unser Ziel ist es, Unternehmen zu finden, die das Potenzial haben, einen hohen Return on Investment zu bringen. Dabei entscheiden die üblichen VC-Kriterien und weniger persönliche Präferenzen. Natürlich sollte man als Investor eine grundsätzliche Themenbegeisterung und Neugier mitbringen.

Munich Startup: Müssen Startups bei Euch Angst haben, dass Ihr Euch zu stark einmischt?

Daria Saharova: Nein, sie müssen auf keinen Fall Angst haben! Wir investieren in einer frühen Unternehmensphase und verstehen uns als Sparring Partner. Dabei unterstützen wir unsere Portfolio-Startups zum Beispiel aktiv im Beirat, sind aber nie selbst im “Driver Seat”. Die besten Investments sind die, wo ich am wenigsten tun muss.

Munich Startup: Wie lang braucht es von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Vertragsabschluss?

Daria Saharova: Das ist ganz unterschiedlich, meistens aber dauert der Prozess zwischen drei und sechs Monaten. Dabei kommt es auch darauf an, wie gut das Startup für die Due Diligence vorbereitet ist, wie hoch die Qualität der Unterlagen ist und wie die Verhandlung verläuft.

In der Seed-Phase besteht eine hohe Unsicherheit, daher spielt natürlich das Gründerteam eine große Rolle. Neben vielen persönlichen Treffen sind vor allem die sogenannten “Reference Calls” für uns wichtig und zeitintensiv. Dabei sprechen wir zum Beispiel mit BranchenexpertInnen, ehemaligen KollegInnen oder befreundeten InvestorInnen, um ein genaues Bild vom Team, Markt und Produkt zu bekommen.

„Das Momentum im Markt muss stimmen“

Munich Startup: Um erfolgreich zu sein, muss ein Startup…

Daria Saharova: … ein echtes und großes Problem zum richtigen Zeitpunkt lösen! Das klingt trivial, aber oft verzetteln sich GründerInnen, weil sie ihr Produkt oder Technologie so sehr lieben, dass sie dabei den Kunden vergessen. Auch das Momentum im Markt muss stimmen.

Munich Startup: Nenne uns das K.o.-Kriterium beim Pitch!

Daria Saharova: Ganz klar: das Team muss vorbereitet sein! Natürlich ist es eine Prüfungssituation und man kann auch nicht alle Fragen parat haben. Aber man merkt als Investor sehr schnell, ob sich das Team dafür vorbereitet hat und das Gespräch ernst nimmt.

Der Trend: Sustainable Tech

Munich Startup: Der Trend des Jahres ist…

Daria Saharova: … Sustainable Tech. Bei Vito One investieren wir in die Branchen, die mit die größten CO2-Schädlinge sind. Ich hoffe sehr, dass wir trotz der Corona-Krise die größte Krise nicht aus der Acht lassen — die Klimakrise.

Munich Startup: Was macht die Münchner Startup-Szene aus Sicht der Investoren richtig? Was könnte sie besser machen?

Aus meiner Sicht ist die Münchner Startup-Szene saustark und hat auch historisch eine unglaubliche Bedeutung! Vor allem was die Tech-Startups angeht, finde ich hier alle Komponenten für ein signifikantes Ökosystem, wie es das in Europa selten gibt. Was wir besser machen könnten, ist uns noch stärker zu vernetzen. Das ist auch einer der Gründe dafür, warum ich letztes Jahr die 1E9-Denkfabrik mitgegründet habe, um einen Beitrag dazu zu leisten.

Die Münchner Startup-Szene sollte sich noch stärker vernetzen

Munich Startup: Last but not least: Auf wen gehen Startups zu, wenn sie mit Euch ins Gespräch kommen wollen?

Daria Saharova: Meldet Euch gerne direkt bei mir, liebe Startups! Für den “Background Check” vorab empfehle ich, mir bei Instagram zu folgen. Oder schreibt mir einfach per Mail!

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Virtonomy beschleunigt medizinische Innovation

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Das Münchner Startup Virtonomy will Medizinprodukte schneller für den Markt bereit machen. Dazu unterstützt das Health-Startup mit datengesteuerten klinischen Studien an virtuellen Patienten. Wie das funktioniert und wie es bei dem Werk1-Startup läuft, erzählt uns CEO Simon Sonntag.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Simon Sonntag, Virtonomy: Ich bin Simon Sonntag (34), CEO und Co-Founder von Virtonomy. Ich habe an der TU München Angewandte Mathematik mit Schwerpunkt auf medizinische Bildverarbeitung und Medizintechnik studiert und anschließend an der RWTH Aachen im Bereich Kardiovaskuläre Technik promoviert. Zusätzlich haben wir ein starkes Team mit langjähriger Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung, Deep Learning, Medizintechnik, Finanzwesen und Management.

virtonomy Sonntag
Unser Interviewpartner, Simon Sonntag von Virtonomy.

Studien an virtuellen Patienten

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Simon Sonntag: Wir von Virtonomy verkürzen die Zeit bis zur Markteinführung von Medizinprodukten durch datengesteuerte Studien an virtuellen Patienten und initiieren damit die digitale Umsetzung klassischer Experimente im Prüflabor, an Tieren und Mensch. Unsere Lösung basiert auf einer sich ständig erweiternden Datenbank, um die anatomische Variabilität, die demographische Vielfalt und die pathologischen Bedingungen der Patientenpopulation digital abzubilden. Klinische Studien werden immer teurer, unsere Mission ist es, die Entwicklungskosten lebenswichtiger medizinischer Geräte deutlich zu senken und medizinische Innovationen wieder zu beschleunigen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Simon Sonntag: Tatsächlich nicht. Viele etablierte Firmen und Startups im Bereich Digital Health und Künstliche Intelligenz konzentrieren sich auf digitale Lösungen für Kliniken, zum Beispiel für die Radiologie. Wir haben eine andere Zielgruppe, nämlich Implantathersteller und digitale Zulassungswege mittels computergestützter Simulationen. Dies ist ein sehr neuer Markt, der allerdings enormes Potenzial und Wachstumschancen hat.

Corona-Krise birgt Chancen für Virtonomy

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Simon Sonntag: Die aktuelle Corona-Krise birgt natürlich einige Herausforderungen für uns. Allerdings sollte man in jeder Herausforderung auch eine Chance sehen. So bekräftigt die aktuelle Situation die Relevanz unserer digitalen Lösungen, medizinische Produkte virtuell zu testen und beschleunigt auf den Markt zu bringen.

Eine andere Herausforderung, wie bei jedem Startup, ist die Finanzierung. Wir haben den Vorteil, bereits zahlende Kunden und damit Umsätze zu haben. Für die Skalierung sind wir dennoch auf Investoren angewiesen, was in der aktuellen Situation jedoch eine noch größere Herausforderung darstellt.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Simon Sonntag: In einem Jahr wollen wir das bereits am Markt erfolgreich getestete Produkt auf eine skalierbare, cloudbasierte Infrastruktur migriert haben. In fünf Jahren wollen wir Marktführer bei der Digitalisierung klinischer Studien mit virtuellen Patienten sein. Hierfür sind wir immer auf der Suche nach den richtigen Partnern und Investoren.

„München kann sich als Startup-Standort sehen lassen“

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Simon Sonntag: Es ist beeindruckend, was sich in den letzten Jahren in München getan hat. Mittlerweile kann sich München im internationalen Vergleich als Startup-Standort absolut sehen lassen. Dies ist insbesondere der UnternehmerTUM, dem Werk 1, Bits&Pretzels und dem LMU Accelerator zu verdanken. Wir sind sehr froh, Teil dieser Community zu sein.

Munich Startup: Apple oder Android?

Simon Sonntag: Android, ich habe tatsächlich kein einziges Apple-Produkt.

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CRX Markets: Fintech schafft Liquidität für Unternehmen

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Das Münchner Fintech CRX Markets will der weltweit führende bankenunabhängige Anbieter für Working-Capital-Finanzierung werden. Dafür hat CRX Markets einen Marktplatz geschaffen, auf dem Unternehmen — unabhängig von einer Bank — Verbindlichkeiten und Forderungen über Geldgeber finanzieren. Ein Interview mit dem CEO Frank H. Lutz.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Frank H. Lutz: CRX Markets wurde 2012 in München gegründet. Im Jahr 2015 ist unser digitaler Marktplatz für Working-Capital-Finanzierungen live gegangen. Unser Marktplatz ist eine Plattform für Unternehmen, Banken und institutionelle Investoren. Sie bietet Unternehmen die Möglichkeit, Verbindlichkeiten und Forderungen über Geldgeber zu finanzieren. Wozu? Um das eigene Umlaufvermögen — Working Capital — zu optimieren, quasi freizusetzen, damit man es für andere Zwecke im Unternehmen einsetzen kann.

Die Idee für CRX Markets hatten die Gründer Moritz von der Linden und Carlo Kölzer. Nach dem erfolgreichen Aufbau eines digitalen Marktplatzes für den Devisenhandel gründeten sie CRX Markets. Denn auch im Bereich Working-Capital-Finanzierung fehlte eine unabhängige Plattform, auf der Unternehmen frei und ohne Bindung an eine Bank oder einen Investor agieren können.

Seit 2018 leite ich als CEO CRX Markets, zusammen mit meinen beiden Vorstandskollegen Alexei Zabudkin (CFO) und Thomas Brusa (CIO), sowie einem fantastischen Team. Wir bringen den digitalen Marktplatz gemeinsam nach vorne.

Wie Unternehmen Risiko und Abhängigkeit reduzieren

CRX Markets CEO Frank H. Lutz, unser Interviewpartner

Munich Startup: Das gibt’s doch schon längst!

Frank H. Lutz: Working-Capital-Finanzierungen gibt es natürlich schon lange. Neben Banken gibt es einige Unternehmen bzw. Startups, die sich mit Working-Capital-Finanzierung befassen. Was uns von der Masse abhebt, ist die Idee eines digitalen Marktplatzes, auf dem Unternehmen Forderungen bzw. Verbindlichkeiten über Dritte, nämlich viele unterschiedliche Banken und institutionelle Investoren, finanzieren.

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Frank H. Lutz: Noch immer wird der Markt für Working-Capital-Finanzierung stark von Banken kontrolliert. Diese binden Unternehmen an ihre eigenen Finanzierungsprogramme. Unternehmen, die die Finanzierung von Working Capital flexibler gestalten wollen, kooperieren oft mit mehreren Banken.

So können Unternehmen Risiko und Abhängigkeit reduzieren, erhöhen aber gleichzeitig den Kontrollaufwand und steigern die Intransparenz. Ganz zu schweigen von dem Aufwand der technischen Integration unterschiedlicher Lösungen und der gesonderten buchhalterischen und vertraglichen Abwicklung.

CRX Markets löst genau dieses Problem. Unternehmen, die sich für uns entscheiden, werden einmalig durch ein Add-On an den digitalen Marktplatz angeschlossen und haben anschließend Zugang zu einer Vielzahl von Geldgebern. Durch die Abwicklung aller Geschäfte auf einer Plattform hat der Kunde vollständige Transparenz und Kontrolle aller Working-Capital-Finanzierungen. Er kann seinen Liquiditätspool ausbauen und gleichzeitig besser vergleichen und steuern. Durch die nahtlose Integration in die ERP-Systeme des Kunden werden die Prozesse vollständig automatisiert. Darüber hinaus wird die rechtliche Dokumentation durch die Nutzung einer Plattform deutlich reduziert.

Wie überzeugt ein unbekanntes Fintech die Global Player?

Munich Startup: Was war bisher Eure größte Herausforderungen?

Frank H. Lutz: Die größte Herausforderung war es, die ersten Kunden von einer noch nicht erprobten Lösung zu überzeugen. Bei der Finanzierung von Working Capital auf ein noch unbekanntes Fintech-Unternehmen zu setzen, bedarf viel Überzeugungsarbeit. Zumal die Nutzung unseres Marktplatzes den Anschluss der Kernsysteme von Unternehmen erfordert. Das hierfür notwendige Vertrauen mussten wir uns bei jedem einzelnen Kunden erarbeiten.

Durch erste Erfolge und dem Onboarding namhafter Kunden ist die Kundenakquise leichter geworden. Wir sind stolz auf unsere Kunden. Hierzu zählen unter anderem Nestlé, Vattenfall und Daimler.

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Frank H. Lutz: Im Jahr 2019 haben wir über 2,5 Milliarden Euro über unseren digitalen Marktplatz finanziert. Stand heute arbeiten wir mit Lieferanten aus über 45 Ländern auf fünf Kontinenten zusammen, die täglich über unsere Plattform in unterschiedlichen Währungen von über 30 Banken und institutionellen Investoren mit Liquidität versorgt werden. Tendenz steigend.

Gerade in Krisenzeiten erweist sich unsere Plattform wichtiger denn je. Unternehmen, die bereits unseren digitalen Marktplatz nutzen, wickeln mehr Finanzierungen ab und erkennen den Vorteil, auf unterschiedliche Geldgeber, Banken und institutionelle Investoren, zugreifen zu können.

Eine Plattform auch für Krisenzeiten

Munich Startup: Wieso wolltet Ihr bislang unter dem Radar fliegen?

Frank H. Lutz: Wir fliegen gar nicht wirklich unter dem Radar. Denn in der Branche kennt man uns sehr wohl. Und immer mehr Unternehmen interessieren sich für unseren Marktplatz. Sicherlich auch, weil global agierende erfolgreiche Unternehmen bereits mit uns kooperieren. Und weil die Fakten für uns sprechen.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Frank H. Lutz: Unsere Vision ist es, der weltweit führende bankenunabhängige Marktplatz für Working-Capital-Finanzierung zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir uns Etappenziele gesetzt:

  • Als erstes wollen wir unsere führende Marktposition für Working-Capital-Finanzierung in der DACH-Region festigen, indem wir die absolute Kundenanzahl und das über den Marktplatz abgewickelte Finanzierungsvolumen weiter steigern.
  • In einem zweiten Schritt wollen wir in neue Märkte expandieren. Hier liegt der Fokus auf den skandinavischen Ländern, den Benelux-Staaten sowie Großbritannien.
  • Abschließend ist dann eine globale Expansion das strategische Ziel.

„Wir streben das Label „Unicorn“ nicht an“

Munich Startup: Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Frank H. Lutz: Ganz ehrlich? Wir streben das Label „Unicorn“ nicht an. Mit unserem digitalen Marktplatz für Working-Capital-Finanzierung wollen wir einen signifikanten volkswirtschaftlichen Beitrag leisten. Sogar oder gerade in Krisenzeiten.

Wir sind optimistisch, dass sich dies auch in einer steigenden Bewertung von CRX Markets niederschlagen wird. Im Moment konzentrieren wir uns allerdings darauf, noch mehr Kunden und Geldgeber auf unseren Marktplatz zu bekommen.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Frank H. Lutz: München ist der ideale Standort für Startups. In der bayerischen Metropole sind nicht nur viele Global Player ansässig. München zieht auch viele gut ausgebildete Fachkräfte an, die für die Expansion von Unternehmen wichtig sind. Für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit profitiert man als Startup von den international anerkannten Hochschulen in München. Und natürlich ist die Lebensqualität in München mit den vielen Grünflächen, Seen und den Bergen einfach toll.

CRX Markets: Aktionärsstruktur aus „Friends & Family“

Munich Startup: Schneller Exit oder langer Atem?

Frank H. Lutz: Mit einer Aktionärsstruktur aus „Friends & Family“, die uns seit über sieben Jahren treu ist und schon zwölf Kapitalrunden begleitet hat, ist diese Frage einfach zu beantworten: Wir brauchen und haben einen langen Atem, um CRX Markets zum weltweit führenden bankenunabhängigen Anbieter für Working-Capital-Finanzierung zu machen.

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„Möglichst nah am Kunden“– so arbeitet Klarx

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Wie arbeiten Münchner Startups? Was für Tipps können die einzelnen MitarbeiterInnen anderen Teams geben? Das haben wir uns und natürlich einige Startups gefragt. Christian Holzapfel, Communications Manager beim digitalen Baumaschinenvermieter Klarx, hat uns Rede und Antwort gestanden.

Munich Startup: Wie ist Deine Morgenroutine?

Christian Holzapfel von Klarx: Was jeder Tag gemein hat ist, dass ich mir als erstes noch zuhause die Nachrichten vom Tag anschaue. Das mache ich für die allgemeinen wie auch die Bau- und Startup-News. Dann weiß ich über den Tag Bescheid und meine erste Neugier ist gestillt. Das ist wichtig, da ich im Büro immer zuerst mit einer größeren Aufgabe anfange, die meine Konzentration erfordert. Darauf folgt das Teamhuddle und erst dann kommen die E-Mails, die meistens einiges an Ablenkung bringen.

Im Büro: Immer erst eine größere Aufgabe

Munich Startup: Was ist Dein liebstes Arbeitstool?

Christian Holzapfel von Klarx: So langweilig das klingt: Die G-Suite. Da laufen alle für mich wichtigen Informationen und Arbeitsergebnisse zusammen. Man kann darin einfach sehr gut als Team und auch remote Themen voranbringen.

Munich Startup: Welche drei Apps sind unverzichtbar?

Christian Holzapfel von Klarx: Slack, Trello und Twitter (allerdings nur als personalisierter Newsfeed).

Gute Lektüre für Kommunikationsleute

Munich Startup: Welches Münchner Event ist ein Must?

Christian Holzapfel von Klarx: Highlight ist natürlich Bits & Pretzels. Aus PR-Sicht bietet das einfach einen fantastischen Mix aus Input und Netzwerk. Aber ganz ehrlich: Ich gehe auf sehr wenige Veranstaltungen dieser Art. Wir sind mit der digitalen Baumaschinenmiete ja in einem sehr traditionellen B2B-Markt unterwegs. Ich fokussiere mich sehr darauf, auf Branchenveranstaltungen zu Bau und Baumaschinen zu sein. Ich kann jedem nur empfehlen möglichst nah am Kunden und seiner Branche zu sein. Zugegebenermaßen ist das mit einem B2B-Produkt deutlich leichter als im B2C.

Munich Startup: Welches Buch empfiehlst Du anderen Kommunikationsleuten?

Christian Holzapfel von Klarx: Es gibt da in der Startup-Szene ja schon einen sehr etablierten Kanon. Dem habe ich jetzt auch nichts hinzuzufügen. Für PRler kann ich allerdings “Auch Deutsche unter den Opfern” von Benjamin von Stuckrad-Barre empfehlen. Er ist ein brillanter Beobachter und erzählt einfach gute Geschichten. Und das sollte ja auch das Ziel eines guten PRlers sein. Wer dann noch Handwerkszeug braucht, dem empfehle ich das Magazin “Pressesprecher” des Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom), die immer wieder guten Input für die PR-Arbeit geben.

Meetings mit 100 Leuten?

Munich Startup: Was ist Deine liebste Meetingform?

Christian Holzapfel von Klarx: Form follows function: Mir ist eigentlich relativ egal, ob man sich jetzt Face to Face im Sitzen, Stehen oder per Webkonferenz trifft. Meetings gefallen mir, wenn klar ist warum sich wer für wie lange trifft und was am Ende ein gutes Ergebnis ist. Zu Beginn war es natürlich noch spaßig, wenn man zusammen mit den Foundern seinen Ideen freien Lauf lässt und sich auf einem Whiteboard austobt. Aber selbst vor drei Jahren mit zehn Mitarbeitern haben wir das nur mit einer klaren Zielerwartung gemacht.

Jetzt mit fast 100 Mitarbeitern muss man sich disziplinieren, dass Meetings nicht zu viel und zu groß werden. Wichtig ist, dass man trotzdem einen ständigen Austausch untereinander hat. Aber dafür gibt es Slack, Lunches oder ein Feierabendbier.

Stolpersteine: Schlechte Absprachen und Ad-Hoc-Anfragen

Munich Startup: Was ist Dein größter Stolperstein im Tagesgeschäft?

Christian Holzapfel von Klarx: Schlechte Absprachen und Ad-Hoc-Anfragen. Beides führt dazu, dass man am Ende mancher Tage zwar viel geschafft hat, aber eben nicht das, was man sich eigentlich vorgenommen hat. Das wird bei mir persönlich ein ganzes Stück weit von meiner Neugier getrieben. Darum sind eine Disziplinierung bei den E-Mails und auch klare Aufgaben, die man sich für den Tag aufschreibt, echt wichtig, um den Fokus zu halten.

Munich Startup: Was ist Dein Motivationsbooster im Arbeitsalltag?

Christian Holzapfel von Klarx: Zu wissen, dass das ganze Team an einem Strang zieht, motiviert schon sehr bei der Arbeit. Wenn ich dann noch früh am Tag merke, dass ich gut vorankomme, pusht das nochmal extra. Aber das hängt immer sehr stark davon ab, welche Bedingungen von der Vorfrage erfüllt sind.

Munich Startup: Womit beschließt Du Deinen Arbeitstag?

Christian Holzapfel von Klarx: Meistens mit einer E-Mail, die ich jemandem bis spätestens zu dem Tag versprochen habe.

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„Unsere Leidenschaft ist High-Tech“ – ein Interview mit dem Frühphaseninvestor HTGF

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Der High-Tech Gründerfonds — auch bekannt als HTGF — ist ein deutscher Wagniskapitalgeber für Startups, die zwar schon einen Proof-of-Concept haben, aber noch sehr am Anfang stehen. 2005 als öffentlich-private Partnerschaft von Bundeswirtschaftsministerium und KfW mit mehreren Industrieunternehmen ins Leben gerufen, ist der ursprünglich in Bonn angesiedelte Seed-Investor seit Anfang 2020 auch mit einer eigenen Repräsentanz in München vertreten. Insgesamt kann der HTGF fast 600 Investments und mehr als 100 Exits und zwei IPOs verbuchen. Einige erfolgreiche Münchner Startups, in die der HTGF kürzlich investiert hat, sind Iatros, Tangany oder Uniki. Wir haben mit Marco Winzer gesprochen, der in München das Gesicht des HTGF ist.

Munich Startup: Stellt Euch bitte kurz vor!

Marco Winzer: Der HTGF ist Seed-Investor für innovative Technologien und Geschäftsmodelle, primär in Deutschland, aber auch in Europa. Mit über 900 Millionen Euro under management unterstützen wir erfolgreich die besten GründerInnen, deren Ideen ganze Industrien revolutionieren können und das Leben der Menschen verbessern. Von der Gründung bis zum Exit. Klassischerweise investieren wir 500.000 Euro bis 700.000 Euro in der ersten Finanzierungsrunde, entweder in Form von Eigenkapital oder mit wandelbaren Darlehen (convertible loan). Wir können alleiniger Investor sein, bevorzugen aber Finanzierungen mit anderen frühphasigen Investoren. Insgesamt können wir über alle Finanzierungsrunden hinweg 3 Millionen Euro in ein Startup investieren.

Ideen, die ganze Industrien revolutionieren können

htgf marco winzer
Marco Winzer, HTGF-Partner, ist das Münchner Gesicht des Wagniskapitalgebers und unser Interviewpartner.

Die von uns finanzierten Startups werden Teil der ‚HTGF-Family‚ — einem der stärksten Netzwerke im High-Tech-Venture-Bereich, aus dem heraus wir mit Expertenwissen Wachstum, Kundenakquise, Hiring, Co-Investments und Folgefinanzierungen aktiv unterstützen.

Munich Startup: In was investiert Ihr bevorzugt?

Marco Winzer: Unsere Leidenschaft ist High-Tech. Wir investieren in Startups in den Bereichen Digitale Geschäftsmodelle, Industrial-Tech, Life Sciences, Chemie und angrenzende Geschäftsfelder. Die GründerInnen sollten absolut innovative Technologien, Lösungen und Geschäftsmodelle entwickeln. Wir investieren sehr früh — ein Proof-of-Concept sollte vorhanden sein –, was auch heißt, dass die Gründerteams oft noch nicht komplett sind. Gemeinsam mit den GründerInnen betreiben wir dann das entsprechende Team-and Company-Building. Wir helfen also dabei, noch fehlende Kompetenzen im Team zu besetzen.

Munich Startup: In welche Art von Startup würdet Ihr nie investieren?

Marco Winzer: Wir investieren unter anderem nicht in folgende Branchen: Rüstung, Alkohol, Tabak oder Glücksspiel — alles, was ethisch und moralisch für uns nicht vertretbar ist oder nicht nachhaltig ist. Ebensowenig erhalten reine ‚me-too‘-Geschäftsmodelle oder ‚Copy-Cats‘ von uns eine Finanzierung. Insgesamt hat der Nachhaltigkeitsaspekt eine sehr hohe Bedeutung gewonnen.

HTGF: „Wir sind nicht die besseren GründerInnen“

Munich Startup: Müssen Startups bei Euch Angst haben, dass Ihr Euch zu stark einmischt?

Marco Winzer: Nein. Wir wissen, dass wir nicht die „besseren GründerInnen“ sind. Wir verstehen uns als Sparring-Partner. Ein Partner, mit dem man die Business-Entwicklung bespricht, mit dem Strategien entwickelt, von dem man sich Ratschläge und Kontakte und gewinnbringende Vernetzungen einholt. Nach der Seed-Finanzierung sollten die Interessen von GründerInnenn und HTGF gleichgerichtet sein: nämlich die Wertsteigerung des Unternehmens.

Operativ lebt es sich so, dass der HTGF ein monatliches Reporting erhält und es regelmäßigen Austausch zwischen dem bei uns zuständigen Investment-Manager und den Teams gibt; außerdem Gesellschafterversammlungen etc.. Bestimmte Geschäfte, die außerhalb des verabschiedeten Businessplans liegen, müssen sich die Geschäftsführer von allen Investoren genehmigen lassen, das ist VC-typisch. Außerdem ist es so, dass der HTGF nie mehr als 25% der GmbH-Anteile erwirbt. Das Gründerteam sitzt immer im ‚Driverseat‘.

HTGF Team Winzer
Ein Teil des HTGF-Teams bei der Eröffnungsfeier des Münchner Büros im Mindspace am Stachus.

Munich Startup: Wie lang braucht es von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Vertragsabschluss?

Marco Winzer: Unser Rekord liegt bei 28 Tagen. Das ist aber die absolute Ausnahme. In der Regel sollten sich die Startups auf einen Zeitraum von drei bis fünf Monaten einstellen.

Erfolgsfaktoren für Startups

Munich Startup: Um erfolgreich zu sein, muss ein Startup…

Marco Winzer: … ein signifikantes Problem lösen. Der wichtigste Erfolgsfaktor ist jedoch das Gründerteam bzw. die Geschäftsführung! Unser Slogan lautet deshalb auch ‚We invest in people‘. Agil, dynamisch, problemlösend, professionell, vorausschauend muss das Team sein! Und bereit, Strategie und Taktik zu ändern, wenn das nötig ist. Die Gründer müssen also eine hohe Reaktivität auf Änderungen der Rahmen- und Marktbedingungen zeigen, und bereit dafür sein, auch schwierige Situationen zu meistern. Gleichzeitig sollten sie eine Vision haben. Und natürlich einen großen dynamischen Markt ansprechen, bei dem sie frühzeitig — aber auch regelmäßig — den Product-Market-Fit überprüfen. Adressiert das Produkt oder die Dienstleistung die Kundenbedürfnisse? Das ist der wichtige Erfolgsfaktor Kunde.

Streitigkeiten im Gründerteam — für den HTGF ein k.o.-Kriterium

Munich Startup: Nennt uns das k.o.-Kriterium beim Pitch!

Marco Winzer: Das oberste Ziel in einem Pitch ist für mich, Vertrauen zueinander zu schaffen. Dabei ist mir ein ehrlicher, transparenter und offener Umgang miteinander wichtig. Das beinhaltet auch, gegebenenfalls Schwächen oder nicht gelöste Punkte offen anzusprechen. Die Knock-out-Kriterien wären demnach: Unwahrheiten, Over-Selling und Arroganz, genauso wie Streitigkeiten im Gründerteam. Bedenklich ist es außerdem, wenn die Gründer ihre eigenen Zahlen, die Unit Economics, nicht kennen.

Munich Startup: Bei was habt Ihr Euch schon mal ordentlich verkalkuliert?

Marco Winzer: Das kommt vor… und das kennt jeder Frühphasen-Investor: die technologische Entwicklung klappt nicht wie geplant. Ich gebe mal das bildliche Beispiel im Pharmazie-Bereich: ‚Die Maus stirbt bei den Toxizitäts-Studien‘ — und die gesamte Wirkstoffentwicklung wird gestoppt. Dann ist das gesamte Seed-Invest des HTGF wertlos. Oder regulatorische Voraussetzungen können nicht adressiert werden.

Ein großer Faktor bei gescheiterten Startups ist jedoch das Team: Kommt es hier zu Streitigkeiten, Abkapselungen, etc., dann führt es oft dazu, dass der Businessplan nicht weiterverfolgt und zum Scheitern verurteilt wird.

Munich Startup: Der Trend des Jahres ist…

Marco Winzer: Aktuell im Trend sind Lösungen, um die Corona-Krise und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft zu bewältigen. Dazu zählen nicht nur die Entwicklung von Impfstoffen und Therapeutika, sondern auch digitale Lösungen zum Beispiel im Bereich der Hygiene und Ausstattung von Krankenhäusern. Alle Technologie-Felder sind aufgefordert, hier mitzuarbeiten.

Früher Support für starke Teams

Munich Startup: Was macht die Münchner Startup-Szene aus Eurer Sicht richtig?

Marco Winzer: München hat hervorragende wissenschaftliche Institutionen — wie die Unis, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, etc. — die einen frühzeitigen Fokus auf die Kommerzialisierung der Ergebnisse legen. Das wird unterstützt durch eine gute und fundierte Landschaft an Techtransfer-Stellen und Inkubatoren. Gleichzeitig gibt es einen frühen Support für starke Teams aus den Universitäten. Und nicht zuletzt zeichnet die Münchner Szene eine gute Zusammenarbeit zwischen Industrie, Startups und Wissenschaft aus.

Munich Startup: Last but not least: Auf wen gehen Startups zu, wenn sie mit Euch ins Gespräch kommen wollen?

Marco Winzer: Prinzipiell kann man auf jeden HTGF’ler zugehen. Wir sind persönlich auf vielen Startup-Veranstaltungen in München präsent — einfach auf uns zukommen. Wenn man uns sein Pitchdeck zusenden möchte, haben wir direkt branchenspezifische AnsprechpartnerInnen: Für Industrial Tech Fabian Hogrebe, für Life Sciences Julia Seliger, für Digitale Geschäftsmodelle Christian Berbig und für Chemie-Startups Marie Asano.

Munich Startup: Vielen Dank!

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„Ich beginne meinen Tag von 0 auf 100“– so arbeitet Capmo

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Johanna Böllmann arbeitet als Content & Communications Manager bei Capmo, einem Münchner Startup, das die Baubranche digitalisieren möchte. In unserem Interview spricht Johanna über ihre Morgen- und Abendroutinen, ihre Lieblingstools und wie sie sich aus Motivationslöchern rettet.

Munich Startup: Wie ist Deine Morgenroutine?

Johanna Böllmann von Capmo: Ich beginne meinen Tag meist von 0 auf 100 mit einem Workout – am liebsten zusammen mit den Kollegen bei einer Session der Capmo-Yogacrew. Nachdem ich mich im Büro an unserer Müslibar und unserem Obstkorb bedient habe, schnappe ich mir einen Kaffee und plane meinen Arbeitstag. First things in the morning sind für mich: Mails checken, News checken, Zahlen checken. Nach unserem Team-Daily lege ich mit den ersten To-Dos los.

Mails checken, News checken, Zahlen checken

Munich Startup: Was ist Dein liebstes Arbeitstool?

Johanna Böllmann von Capmo: Da ich meine Aufgaben gerne im Blick habe, bin ich ein großer Fan von Asana. Wir nutzen das Tool im Growth-Team für unser Sprint-Planning sowie die Kampagnen- und Content-Planung. Mir gefällt daran einerseits, dass wir den Fortschritt einzelner Aufgaben live nachverfolgen können und andererseits am Ende des Sprints sehen, wie viel wir geschafft haben.

Munich Startup: Welche drei Apps sind unverzichtbar?

Johanna Böllmann, Capmo: Auf Linkedin, Twitter und Whatsapp kann ich nicht verzichten. Die Capmo-App darf natürlich auch nicht fehlen. Linkedin nutze ich vorwiegend zum Networking und zur Inspirationssuche. Für mich ist es sehr inspirierend zu sehen, wie andere Professionals sich zu bestimmten Themen positionieren und welche Kampagnen ins Rollen gebracht werden. Twitter ist mein News-Medium Nummer 1 und eine tolle Möglichkeit, um mit Stakeholder in Kontakt zu kommen. Da ich als Kommunikatorin nicht auf die Kommunikation verzichten kann, führt kein Weg an Whatsapp vorbei.

Raus aus der Bubble!

Munich Startup: Welches Münchner Event ist ein Must?

Johanna Böllmann von Capmo: Neben diversen Meetups für Marketing und PR, bin ich in München vorwiegend auf den Events der Frauen-Netzwerke Global Women in PR (GWPR) NextGen Muc sowie der Global Digital Women (GDW) unterwegs. Während sich die GWPR in erster Linie an Kommunikatorinnen richtet, sind bei der GDW Frauen in digitalen Berufen jeglicher Branchen vertreten. Für mich sind diese Events eine wertvolle Inspirationsquelle und eine geniale Plattform zum Networking sowie zum Erfahrungsaustausch.

Munich Startup: Welches Buch empfiehlst Du anderen KommunikatorInnen?

Johanna Böllmann von Capmo: Ich kann das Buch „Factfulness“ von Hans Rosling empfehlen. Das Buch erinnert daran, dass wir unsere Umwelt durch Medien, Halbwissen und öffentliche Stimmungsbilder häufig falsch wahrnehmen und auf dieser Basis falsche Entscheidungen treffen. Im Hinterkopf zu haben, dass die Welt da draußen vielleicht gar nicht so aussieht, wie sie uns in unserer Bubble vorkommt, und Menschen anders denken als wir, ist für mich eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Kommunikation.

Walking-Meeting liefert Kreativitätsboost

Munich Startup: Was ist Deine liebste Meetingform?

Johanna Böllmann von Capmo: Ebenso wie Steve Jobs, Marc Zuckerberg oder Barack Obama bin ich Team #walkingmeeting. Wenn ich auf der Suche nach einer genialen Headline oder einem neuen Thema für eine Presseinfo bin, gehe ich ein paar Schritte und in den meisten Fällen kommt mir recht schnell die zündende Idee. Nachdem wir bei Capmo die ersten Walking-Meetings durchgeführt haben, kann ich bestätigen, dass dieser Kreativitätsboost auch bei Besprechungen funktioniert.

Munich Startup: Was ist Dein größter Stolperstein im Tagesgeschäft?

Johanna Böllmann von Capmo: Ganz klar das Nachmittagstief. Während ich mich sowohl in den frühen Morgenstunden als auch spät am Abend super motivieren kann, fehlt mir nachmittags hin und wieder das nötige Fünkchen Energie zum Durchstarten. Da ich bei Capmo meinen Tag flexibel planen kann, löse ich das Problem, ich dem ich mich entsprechend strukturierte.

Aufgaben, die meine volle Konzentration fordern, erledige ich morgens oder abends. Recherchen, Korrekturen oder den typischen Dingen, die sonst gerne liegen bleiben, widme ich mich nachmittags.

Die Lösung fürs Nachmittagstief

Munich Startup: Was ist Dein Motivationsbooster im Arbeitsalltag?

Johanna Böllmann von Capmo: Wenn meine Motivation eine Pause ankündigen möchte, ziehe ich zwei Joker. Erstens: Ich erinnere mich an unsere Vision. Sich das Ziel und den Sinn der eigenen Arbeit vor Augen zu führen, ist für mich der wohl einfachste und effektivste Motivationsbooster. Mit Capmo möchten wir die Baubranche digitalisieren und so den Arbeitsalltag tausender Bauleiter, Architekten und Bauunternehmer vereinfachen. Bis wir dieses Ziel erreichen, ist noch viel tun — und jeder einzelne von uns gefragt.

Zweitens setze ich auf das Prinzip „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Wie es wahrscheinlich bei vielen PRlerInnen der Fall ist, ist mein Tag bis ins kleinste Detail geplant. Zu wissen, worauf ich mich nach Feierabend freuen kann, pusht mich extrem und hilft mir effektiv zu arbeiten. Winkt mir beim Blick in den Terminkalender eine Belohnung, bin ich motiviert, nochmal ein bisschen mehr Gas zu geben.

Am Abend: Abhaken und Abschiedsritual!

Munich Startup: Womit beschließt Du Deinen Arbeitstag?

Johanna Böllmann von Capmo: Bevor ich mich in den Feierabend verabschiede, gehe ich nochmal meinen Backlog in Asana durch und verschiebe die erledigten Aufgaben in den Reiter „Done“. Wer wie ich ein Fan vom Abhaken der Kästchen auf der klassischen To-Do-Liste war: Das Gefühl kommt diesem verdammt nahe. Sollten noch Fragen offen sein, versuche ich diese zu klären — ansonsten verfolgen diese mich in den Träumen. Anschließend plane ich in Gedanken den nächsten Vormittag und lege mir die hierfür nötigen Informationen zurecht. Und dann ist auch schon die Zeit für das tägliche Abschiedsritual gekommen: einigermaßen klar Schiff machen, angesammeltes Geschirr wegräumen und den Feierabend einläuten lassen.

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Envoria: Millionenumsatz mit Finanz- und CSR-Reporting

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Das Münchner Startup Envoria will mit einer günstigen und schnellen Komplett-Lösung für Finanz- und Nachhaltigkeits-Reporting gegen die Dinosaurier auf dem Markt antreten. Im Mai 2018 gestartet, macht das Fintech mittlerweile einen Millionenumsatz. Sven Schubert, Mitgründer von Envoria, hat unsere 7 Fragen beantwortet.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Sven Schubert, Envoria: Unternehmen haben inzwischen viele Anreize, nachhaltiger zu werden. Sei es auf Grund einer besseren Reputation, durch neue Gesetze und Regularien die eingehalten werden müssen oder weil immer mehr Investmentfonds auf Nachhaltigkeit setzen.

Unsere Software ermöglicht es diesen Unternehmen, die notwendigen Daten zu sammeln und in Dashboards und Reports zu verarbeiten. Das hilft nicht nur der Unternehmensführung bei der Steuerung der Geschäfte, sondern sichert hauptsächlich die kommunizierten Nachhaltigkeitskennzahlen ab und gibt Prüfungssicherheit. Außerdem erstellt unser System automatisch Berichte und steigert die Effizienz.

Ein klassisches Beispiel für eine Nachhaltigkeitskennzahl ist der CO2-Fussabdruck. Wir verfügen über Algorithmen und Datenbanken, um die Zahlen berechnen zu können. Es geht aber um viel mehr: Wenn wir von Nachhaltigkeit sprechen, beinhaltet das nicht nur Kennzahlen zur Umwelt, sondern auch Werte im Bereich Soziales wie Gleichberechtigung oder Kinderarbeit.

„Unternehmen haben viele Anreize, nachhaltiger zu werden“

Wir sind allesamt erfahrene Manager aus der Unternehmensberatung und haben uns über gemeinsame Projekte kennengelernt. Die Gründer — das sind neben mir Stefan Siemers, Thimo Brinkmann und Andreas Ahlert — sind zwischen 33 und 55 Jahre alt und haben Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftswissenschaften studiert.

Uns hat gestört, dass es in unserem Markt nur große und teure Software Anbieter gibt. Wir waren uns einig: Es musste einen Weg geben, das alles zu standardisieren und somit günstiger und schneller zu machen. Unternehmen sollten kein Vermögen ausgeben müssen, um compliant oder nachhaltiger zu sein. Mit der Idee haben wir dann gegründet.

Envoria: Weder Dinosaurier noch Sammelsurium

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Sven Schubert, Envoria: Aktuell gibt es entweder große Anbieter, die aber sehr teuer und langsam sind — nennen wir sie mal Dinosaurier. Oder es gibt Nischenanbieter bzw. Startups, die zum Beispiel nur CO2-Berechnungen anbieten.

Unternehmen wollen aber weder ein Vermögen für die Dinosaurier ausgeben, noch wollen sie ein Sammelsurium an Startup-Einzeltools verwenden. Wir sind die flexible All-in-one-Lösung für den CSR-Bereich. CSR bedeutet übrigens Corporate Social Responsibility und meint das nachhaltige Wirtschaften.

Munich Startup: Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Die größte Barriere für uns waren, wie für die meisten anderen Startups auch, die ersten Kunden. Inzwischen können wir aber ein gutes Portfolio aus den unterschiedlichsten Branchen vorweisen. Wobei man dazu sagen muss, dass wir uns zu Beginn (ab Mai 2018) auf das Reporting von Finance Kennzahlen konzentriert haben und die meisten Kunden noch aus dieser Zeit stammen. Dennoch hilft es uns ungemein, teils sehr bekannte Namen vorweisen zu können. Inzwischen gibt es aber schon laufende Pilotprojekte für Nachhaltigkeitskennzahlen.

Millionenumsatz und organisches Wachstum

Munich Startup: Wie läuft das Geschäft?

Das Geschäft läuft prima. Wir haben seit Marketing-Start im Mai 2018 über eine Millionen Euro Umsatz gemacht. Und das ganz ohne Investor nur mit organischem Wachstum. Trotz der aktuellen Krise schaut es weiterhin gut für uns aus. Wir stellen gerade einige Leute ein und wollen richtig durchstarten!

Munich Startup: Was bedeutet München für Euch?

In München gibt es viele interessante potenzielle Kunden und gutes Personal. Wobei unser bisheriger Kundenstamm über die ganze DACH-Region verteilt ist und wir inzwischen sogar MitarbeiterInnen aus dem Ausland einstellen.  

Mit der Münchner Startup-Szene haben wir momentan weniger Kontakt, was wohl an unserem starken Fokus auf das B2B-Geschäft mit mittelgroßen und großen Unternehmen liegt.

Munich Startup: Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Ersteres natürlich! Der Bereich ist stark am Wachsen und wir haben das richtige Produkt. Celonis hat ein erklärungsbedürftiges Produkt im B2B-Bereich, wurde anfangs von vielen belächelt und jetzt sind sie die Stars. Mit der richtigen Strategie, einem guten Produkt und Anpassungsvermögen werden wir sehr weit kommen.

Mittelweg zwischen Sicherheit und Risiko

Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?  

Beides! Wir fahren tatsächlich einen Mittelweg. Wir gehen Risiken ein und wachsen, haben aber immer einen Plan B.

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Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ geht an Delicious Data

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Das Münchner Startup Delicious Data wurde für sein Prognosesystem für Mensen und Cafeterien mit dem Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ ausgezeichnet. Das System beugt einer Überproduktion von Speisen vor, so dass Großküchen weniger Lebensmittel entsorgen müssen.

Insgesamt 131 Ideen wurden in diesem Jahr bei dem Bundespreis 2020 „Zu gut für die Tonne“ eingereicht. Bereits zum fünften Mal vergab das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Preis an Projekte, die dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Delicious Data wurde als Gewinner in der Kategorie „Digitalisierung“ bei dem Preis „Zu gut für die Tonne“ ausgezeichnet.

Das Prognosesystem von des Münchner Startups bringt künstliche Intelligenz mit Erfahrungsdaten aus standortspezifischen und tagesaktuellen Faktoren zusammen und berechnet daraus die benötigten Portionen. Hierzu lief ein mittlerweile abgeschlossenes Pilotprojekt mit fünf Studierendenwerken. Nun nutzen bereits weitere Mensen und Cafeterien das System. Denn die passgenaue Menge an Lebensmitteln abzuschätzen ist für Großküchen eine große Herausforderung, die mit Hilfe des digitalen Prognosesystems des Münchner Startups einfacher bewältigt werden kann.

„Zu gut für die Tonne“ prämiert Delicious Data im Bereich Digitalisierung

„Bessere Prognosen und Planbarkeit mithilfe von künstlicher Intelligenz zu ermöglichen, ist ein innovativer Ansatz mit großem Nutzen und Mehrwert für viele. Durch die Auszeichnung mit dem „Zu gut für die Tonne!“-Bundespreis würdigen wir dieses Engagement und wünschen uns, dass die Auszeichnung hilft, das Planungstool breit zu verankern,“

erklärte die Jury.

Auch Julia Klöckner, Bundesministerin im BMEL, beglückwünschte die Gewinner und sagte:

„Delicious Data nutzt die Chancen von Künstlicher Intelligenz um Überproduktion im Mensabetrieb zu vermeiden. Dies sollte zum Standard werden.“

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Irubis: „Corona zeigt, wie wichtig Innovationen im Bereich Bioprozesstechnik sind“

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Irubis ist ein Münchner Biotech-Startup, das mit einem neuartigen Messsystem eine automatisierte Überwachung und Regelung von Bioreaktoren ermöglicht. Das System basiert auf Infrarotspektroskopie, also einem Analyseverfahren, das mit infraroter Strahlung arbeitet. Munich Startup hatte mit Irubis bereits 2016 gesprochen, seitdem hat sich bei dem Startup jedoch viel getan. Neu ist beispielsweise der Fokus auf Bioreaktoren, die in der Biopharmaindustrie für die Herstellung von biopharmazeutischen Medikamenten verwendet werden. Daher gibt es nun ein Update-Interview mit Anja Müller, Gründerin und COO von Irubis.

Munich Startup: Anja, unser letztes Interview ist gut vier Jahre her. Was waren Eure drei größten Meilensteine seitdem?

Anja Müller, Irubis: In den letzten vier Jahren ist einiges passiert! Ein großer Meilenstein kam durch den Wechsel in einen neuen Anwendungsbereich: Die Biopharmaindustrie. Wir haben innerhalb kürzester Zeit sehr gutes Feedback zu unserer Idee bekommen, innerhalb von sechs Wochen einen Prototypen gebaut und bei einem Biopharmakunden getestet. Ein Folgeprojekt und weitere Kundenprojekte starten in wenigen Wochen.

Wir freuen uns sehr, dass wir seit Anfang des Jahres von Business Angels unterstützt werden. Ein weiterer Erfolg ist, dass Irubis von der EU im Rahmen des EIC Accelerators 1,3 Millionen Euro erhält. Ziel des geförderten Projekts ist es, unser Messsystem für die Glukoseüberwachung von Bioreaktoren zur Marktreife zu bringen.

Munich Startup: Euer Geschäftsmodell unterlag ja Veränderungen. Wie kam es dazu und worauf fokussiert Ihr Euch aktuell?

Anja Müller, Irubis: Ja das stimmt, vor vier Jahren haben wir uns auf das Thema Blutanalyse konzentriert. Das Kundenproblem, auf das wir uns heute fokussieren, wurde aus dem Markt an uns herangetragen. Ein Experte aus dem Bereich fragte uns „Warum verwendet Ihr nicht Eure Technologie, um Bioreaktoren zu überwachen?“ Denn Biopharmazeutika werden von genetisch modifizierten Zellen in sogenannten Bioreaktoren hergestellt.

Eine große Herausforderung dabei ist es, die optimale Nährstoffkonzentration für die Zellen sicherzustellen. Deshalb werden bei den meisten Pharmakonzernen immer noch jeden Tag händisch Proben entnommen und analysiert. Dieses Problem lösen wir! Irubis ermöglicht mit einem Infrarotspektroskopiesystem in Kombination mit einer Single-Use-Durchflusszelle die kontinuierliche Überwachung und Regulierung der Nährstoffkonzentration in Bioreaktoren.

Munich Startup: Und was bedeutet die Aufnahme in den EIT Accelerator und die Finanzierung über das Horizon 2020-Programm für Euch?

Anja Müller, Irubis: Das Horizon 2020-Programm kam gerade zum richtigen Zeitpunkt und hilft uns, Irubis auf die nächste Stufe zu heben! Das Großartige an dem Programm ist der Fokus auf eine kundenahe Entwicklung. Wir wollen nicht unsere Technologie in den Markt drücken, sondern das Kundenproblem lösen.

Gibt es herausfordernde Themen bei Irubis?

Munich Startup: In unserem letzten Gespräch war eine große Herausforderung die Produktion. Was sind gerade knifflige Themen für Euch?

Anja Müller, Irubis: Ein kniffliges Thema ist aktuell die Personalakquise. Wir wollen wachsen und suchen dafür zum Beispiel neue Teammitglieder mit einem Hintergrund in Biotechnologie und einer Leidenschaft im Vertrieb sowie Softwareentwickler und Ingenieure, die unser Team in der Entwicklung ergänzen.

Munich Startup: Seid Ihr noch im ursprünglichen Gründerteam unterwegs? Wie hat sich das Team insgesamt verändert?

Anja Müller, Irubis: Na klar! Alex, Lorenz und ich arbeiten nun seit vier Jahren zusammen. Inzwischen besteht unser Team aus zwölf Personen. Bis Ende dieses Jahres wollen wir vier weitere Stellen besetzen. Auch sitzen wir nicht mehr im TUM-Inkubator, sondern haben ein Büro in der Münchner Innenstadt.

„Corona zeigt, wie wichtig Innovationen im Bereich Bioprozesstechnik sind“ 

Munich Startup: Würdest Du sagen, profitiert Euer Geschäftsmodell und somit Eure Firma von der Corona-Krise?

Anja Müller, Irubis: Mit der kontinuierlichen Überwachung und Glukoseregulierung von Bioreaktoren können Biopharmazeutika schneller und günstiger entwickelt werden und damit Patienten schneller zur Verfügung gestellt werden. Bisher sind wird noch nicht auf dem Markt, aber gerade die Corona-Krise zeigt, wie aktuell und wichtig Innovationen im Bereich Bioprozesstechnik sind! 

Munich Startup: Ihr habt in den letzten Jahren einige Accelerator durchlaufen, unterschiedliche Auszeichnungen erhalten. Wie wichtig war das für die weitere Entwicklung?

Anja Müller, Irubis: Gerade am Anfang haben uns die Acceleratoren durch die Workshops und das Netzwerk weitergeholfen. Die finanzielle Unterstützung der Acceleratoren hat uns die Zeit gegeben, den passenden Markt für unsere Idee zu finden und diese auch technisch umzusetzen.

Acceleratoren verschaffen Zeit, den passenden Markt zu finden

Munich Startup: Wo steht Ihr, wenn wir uns in fünf Jahren das nächste Mal unterhalten?

Anja Müller, Irubis: Erfolgreich auf dem Markt. Unsere Mission ist es, die Irubis-Technologie zum Goldstandard für die Glukoseüberwachung und Regulierung von Bioreaktoren zu machen!

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Münchner Health-Startups in Zeiten von Corona

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Was leisten Münchner Health-Startups im Kampf gegen COVID-19? Wie haben sie ihr Geschäftsmodell in Zeiten von Corona angepasst? Das beleuchten wir in unserem Überblick. Und das ist unter anderem auch Thema in unserem allerersten Munich Startup-Podcast.

Die Corona-Krise hält uns weiterhin im Griff. Was für viele eine große Herausforderung ist, zeigt sich für die Digital-Health-Branche gleichzeitig als Chance. Denn 80 Prozent der deutschen Startups dieser Branche haben laut einer aktuellen Studie von PWC eine höhere Nutzungsfrequenz. Die Zahl der Digital Health- und Fitness-App-User erreicht mit 20,4 Millionen einen neuen Höchststand.

Faktencheck: Münchner Health-Startups

Bevor wir konkret Startup-Beispiele nennen, ein übergeordneter Zahlencheck zur Münchner Health-Branche: Unser Data & Insights-Dashboard zeigt, dass München mit ca. 100 Health-Startups – ohne Pharma und ohne Biotech – in diesem Sektor sehr stark ist. Das belegen auch die knapp 40 Millionen Euro Finanzierungssumme, die Startups aus dem Gesundheitsbereich allein dieses Jahr einsammeln konnten.

Die Szene profitiert dabei von rund 150 InvestorInnen, die laut unseres Insight-Tools in die Gesundheitsbranche investieren. Zusätzlich werden die Jungunternehmen vor Ort unterstützt durch spezielle Acceleratoren wie Startup Creasphere, EIT Health, und die beiden Biotech-Hubs BioM und IZB.

Telemedizin-Startups in Zeiten von Corona

Auch für viele Münchner Health-Startups ist die Corona-Krise zwar extrem herausfordernd, bietet aber gleichzeitig eine große Chance. Dass auch VCs weiterhin an die Startups aus diesem Bereich glauben, zeigen einige der letzten Finanzierungsrunden. In unserem begleitenden Artikel wollen wir nur einige Beispiele nennen. Für den kompletten Einblick empfehlen wir Euch, direkt den Munich Startup-Podcast zu hören.

So erhielt im Bereich Telemedizin Iatros im März eine Seedfinanzierung in Höhe von 2 Millionen Euro, unter anderem durch Business Angels und den High-Tech Gründerfonds (HTGF). Gegründet 2019 von Münchner Medizinern bietet die Telemedizinlösung eine „virtuelle Herzklinik“. Speziell für die Herausforderung von COVID-19 entwickelte Iatros die Plattform ‚Corona-Herz-Hilfe‘ mit einem Risikotest, der dabei hilft, die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf nach einer Coronavirus-Infektion besser abzuschätzen.

Auch der Telemedizin-Anbieter Teleclinic bietet ein aktuelles Angebot in der Corona-Krise: Bereits im März konnten Menschen mit Verdacht sich mit dem neuartigen Virus angesteckt zu haben, von ärztlichen Fachpersonal der Teleclinic gratis via Video-Chat beraten werden. Dadurch steigerte sich die Behandlungszahl seit Ende Januar bis Anfang Mai um 250 Prozent und die Dauer der Beratungen auf 1.000 Stunden, wie das Startup von Gründerin Katharina Jünger verkündete.

Und was passiert bei Münchner Health-Startups, die medizinische Geräte herstellen?

Das 2016 gegründete Startup Terraplasma Medical hat ein tragbares medizinisches Gerät zur Wundversorgung mit kaltem atmosphärischem Plasma entwickelt. Das Gerät wird normalerweise für die Behandlung akuter und chronischer Wunden eingesetzt, wie uns Gründer Jens Kirsch vor einiger Zeit in einem Interview erzählte. Im Kampf gegen COVID-19 testet das Unternehmen nun in vorklinischen Studien den Einsatz der Technologie bei beatmeten PatientInnen. Dabei soll überprüft werden, ob das Gerät die Viren in den oberen Atemwegen inaktivieren kann. Neben der Verringerung der Viruslast kann kaltes Plasma multiresistente Bakterien in den oberen Atemwegen unschädlich machen und so dazu beitragen, bakterielle Lungenentzündungen zu verhindern. Eine Kooperation mit dem Pettenkofer Institut in München ergab erste Indikationen, dass die Lösung von Terraplasma Medical auch Coronaviren inaktiviert.

Das Münchner Startup Scinthealth, wurde 2018 gegründet, um eine softwarebasierte kurative Therapie für eine bestimmte Krebsart zu entwickeln. Nun erhält die Firma eine EIT Health-Förderung in Höhe von 50.000 Euro, um bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie zu unterstützen. Denn Scinthealth will die Ausbreitung ansteckender Krankheiten beispielsweise in Kliniken durch intelligente, ultraviolette Systeme minimieren. Ihr System soll Keime, einschließlich des Coronavirus, zuverlässig und schnell inaktiv machen. Mit dieser Idee ist Scinthealth auch Teil der Initiative Beyondcrisis von Land der Ideen.

Ebenfalls Teil der Beyondcrisis-Initiative ist Reactive Robotics. 2015 gegründet, verkündete das Münchner Startups bereits mehrere Finanzierungsrunden – unter anderem durch den HTGF und Bayern Kapital sowie Medtech Innovation Partner. Das Medtech-Startup baut Roboter, die PatientInnen von der Intensivstation schneller wieder auf die Beine bringt. Und genau das möchte Reactive Robotics auch nun erreichen, nämlich die komplexen Rehabilitationsprozesse bei COVID-19-Erkrankten beschleunigen.

Hilfe in Zeiten von Corona verspricht auch das Produkt von Cosinuss. Das Wearable-Startup wurde 2011 von Greta und Johannes Kreuzer gegründet. Die mobile Gesundheitslösungen misst mit ihren In-Ear-Wearables sogenannte Vitalparameter wie die Temperatur. Ursprünglich für Leistungssport und Arbeitsschutz entwickelt, will das Startup aktuell in einer Studie Grundlagen für eine Frühwarnlösung schaffen. Vor allem Erkrankte mit niedrigem und mittlerem Risiko könnten so zu Hause sein und gleichzeitig eine medizinische Fernüberwachung erhalten. Hierzu sollen auch Frühwarn-Algorithmen eingesetzt werden. Cosinuss ist aktuell im Plug & Play Health Accelerator bei Startup Creasphere. Wer neugierig ist, sollte beim Expoday vorbeischauen.

Wie Münchner Digital Health Services in der Pandemie unterstützen

Über Digital Health Startups hatten wir bereits ausführlich vor einiger Zeit berichtet. Doch was machen ausgewählte Startups aus diesem Bereich in Zeiten von Corona? Smart Reporting beispielsweise will mit seiner Software dem medizinischem Personal digitale Berichte in der Radiologie und Pathologie erleichtern. Nun hat Smart Reporting ein kostenfreies Software-Template eingeführt, das RadiologInnen bei der Beurteilung von Fällen mit Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus SARS-CoV-2 anleitet. Der Entscheidungsbaum wurde zusammen mit ExpertInnen entwickelt, bietet Zugang zu Referenzbildern und relevanter klinischer Literatur.

Ein weiteres Beispiel ist Climedo Health. 2017 gegründet von Veronika Schweighart und Sascha Ritz, unterstützt die cloud-basierte Software-Plattform normalerweise Medizinprodukte-Hersteller oder Pharmafirmen dabei, klinische Studien schneller und effizienter durchzuführen. Nun wird auch Climedo von EIT Health in Höhe von 50.000 Euro gefördert, denn das elektronische Quarantäne-„Tagebuch“ kann Daten von COVID-19-Erkrankten konsolidiert darstellen. Dies wiederum bietet der Forschung eine ganzheitliche, sichere und erschwingliche Möglichkeit zum Erfassen und Überwachen COVID-19-bezogener klinischer Daten.

Ebenfalls spannend war, wie schnell Loewi sein Geschäftsmodell angepasst hat (wir berichteten). Das 2017 gegründete Münchner Startup unterstützt eigentlich AthletInnen, die ihre Leistung optimieren wollen. Dabei nutzt Loewi unter anderem Blutuntersuchungen. Aufgrund der Corona-Pandemie bietet das Startup nun einen IgG-Antikörpertest an, der – vergleichbar mit einem einfachem Diebatestest – zeigt, ob Personen mit COVID-19 infiziert waren und voraussichtlich eine Immunität entwickelt haben. Loewi will damit Privatpersonen und Unternehmen helfen, eine Entscheidungsunterstützung bezüglich Büropräsenz oder Dienstreisen zu schaffen.

Woran die innovative Münchner Gesundheitsbranche außerdem arbeitet

Neben den bereits genannten Förderungen unterstützt das EU-Förderprogramm EIT Health weitere 14 Projekte im Kampf gegen COVID-19, die mit einer „Rapid Response Initiative“ wirkungsvolle Lösungen zur Bekämpfung der Pandemie suchen. Die Projekte kommen eher aus der Forschung, wir wollen sie Euch jedoch nicht vorenthalten. Aus München sind zwei Projekte dabei, beide unter Leitung der Technischen Universität.

Zum einen entwickelt ‚FastRAI‘ eine auf Teleradiologie und künstlicher Intelligenz basierende Lösung, die die Identifizierung von COVID-19 für die klinische Triagierung ermöglicht. Das Projekt zielt darauf ab, den mit der COVID-19-Triage im Krankenhaus verbundenen Aufwand von Zeit und Ressourcen zu reduzieren. Zum anderen gefördert wird das Projekt ‚CoViproteHCt‘. Hier geht es darum, einen Test zu entwickeln bzw. zu validieren, der Personen mit protektive Immunantworten identifizieren kann. Damit ist es einfacher, herauszufinden, wer bereits COVID-19-Antikörper hat.

Neugierig auf mehr? Dann hört in unseren Podcast

Wer neugierig ist, und noch ein bisschen mehr erfahren möchte, sollte unbedingt in unsere Podcast-Premiere reinhören. Neben den aktuellen Entwicklungen der Münchner Health-Startups sprechen wir auch noch über weitere Themen. Ihr findet uns auf Spotify, Pocket Casts, Radio Public, Breaker und Anchor. Weitere Kanäle folgen.

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Kaia Health sammelt über 23 Millionen Euro Finanzierung ein

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Kaia Health schließt erfolgreich eine rund 23 Millionen Euro schwere Serie-B-Finanzierung ab. Leadinvestor ist unter anderem der Healthcare VC Optum Ventures.

Auch Kaia Health, ein Münchner Startup, das digitale Therapien anbietet, kann trotz — oder gerade wegen? — der Corona-Krise wie bereits einige andere Münchner Health-Startups eine erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunde verkünden. Die Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 23,12 Millionen Euro (26 Millionen US-Dollar) wurde durch die Leadinvestoren Optum Ventures, Idinvest und Capital300 geleitet und durch die bestehenden Investoren, Balderton Capital und Heartcore Capital, sowie durch Symphony Ventures (dem Investment Fonds des Weltranglistenersten Golfprofis Rory McIlroy) begleitet. Insgesamt hat Kaia Health somit 50 Millionen US-Dollar seit der Gründung aufgenommen.

Wie Kaia Health die Finanzierungssumme einsetzen will

Kaia Health will die Finanzierung nutzen, um die digitalen Therapielösungen für Erkrankungen wie Arthrose oder Rückenschmerzen weiterzuentwickeln. Auch will das Gesundheitsstartup neue Lösungen für andere Krankheitsbilder, bei denen die digital erbrachte multimodale Therapie ebenfalls wirksam ist, wie die chronische Lungenerkrankung COPD, entwicklen. In Zusammenarbeit mit ExpertInnen verschiedener medizinischer Fachrichtungen setzt das 2016 gegründete Unternehmen maschinelles Lernen ein, um individualisierte App-Interventionen anzubieten.

Ebenfalls wichtig bleiben die Investitionen in die ‚Motion Tracking‘-Technologie. Denn Kaia Health will weiterhin führend im Bereich 2D-Bewegungserkennung bleiben und die Technologie weiterentwickeln. Diese Technologie ermöglicht NutzerInnen der App, mit der Kamera ihres Smartphones oder Tablets Echtzeit-Feedback zur Bewegungsausführung zu erhalten. Gleichzeitig wird Kaia wie bisher stark in klinische Forschung investieren und das Vertriebsteam in den USA von New York aus erweitern.

kaia health

„Kurz vor dem Sprung in den Massenmarkt“

Kaia-Gründer Konstantin Mehl freut sich darüber, die renommierten Investoren an Bord zu haben. Er sagt:

„Die Herausforderungen in der Therapieversorgung von chronisch Erkrankten, zeigen deutlich den Bedarf an neuen Modellen der Gesundheitsversorgung, auch schon vor der COVID-19-Pandemie“,

Die Pandemie habe viele Erkrankte dazu gezwungen, Therapien abzubrechen, die nicht von zuhause durchführbar waren. Das habe die Akzeptanz neuer Versorgungsansätze, die auch ohne physische Präsenz von Ärzten oder Therapeuten erbracht werden können, beschleunigt. Mehl erklärt weiter:

„Wir glauben, dass wir uns kurz vor dem Sprung von einem Early Adopter- zu einem Massenmarkt befinden. Die Finanzierungsrunde unterstützt uns, um die Reichweite unserer Plattform zu erhöhen und somit unseren Beitrag zu leisten.“

Bedarf an digitalen Therapie-Plattformen

Die Kaia-Plattform hatte innerhalb von nur vier Jahren mehr als 400.000 User.

„Wir sehen einen enormen Bedarf an digitalen Therapie-Plattformen, mit denen chronische Krankheiten kostengünstig und skalierbar direkt von zuhause aus behandelt werden können“,

sagt Heather Roxborough, Partnerin bei Optum Ventures. Gerade auch die Erweiterung auf andere Krankheitsbilder wie Lungenerkrankungen findet sie ermutigend.

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